Schlosstriathlon Moritzburg 19.6.2011

von Jürgen Ebner

Erfahrungen eines Neu-Sisu im Schlossgraben von Moritzburg

Am frühen Sonntagmorgen, nachdem ich tags zuvor die Familie davon überzeugen konnte, dass Moritzburg ein gaanz tolles Ausflugsziel ist, kam ich bei wolkenverhangenem Himmel und mit leicht übermüdeten Kindern in Moritzburg an.

Schnell die Startunterlagen geholt, zum ersten Mal rein in den Sisu-Einteiler (gemeldet war ich allerdings noch unter Kleinmachnower Laufclub) und ab mit dem Fahrrad in die Wechselzone. Meine Tochter machte mich von außen darauf aufmerksam, dass da noch so zwei rumstehen, die wie ich aussehen. Dank dieses Hinweises lernte ich Lars Hartmann und Matthias Scholze kennen. Gerade Matthias als erfahrener "Schlossgrabenschwimmer" konnte mir noch jede Menge Tips geben. Dann rein in den Neo und die weiße Kappe (1. Welle) während sich Lars als "Rotkäppchen" (2. Welle) outete.

Startschuss aus traditioneller Böllerkanone und los gings vor der malerischen Kulisse des Schlosses. Halb kraulend (erstmalig die technischen Hinweise von Olaf ausprobierend, Danke dafür) halb brustschwimmend kam ich so langsam um das Schloss herum. Etwa fünfzig Meter vor dem Schwimmausstieg stellte ich dann fest, dass mehr und mehr Mitschwimmer das Schwimmen einstellten und einfach den Rest dank des flachen Wassers zum Ufer gingen. Hätte ich das früher gewusst, ich hätte es vielleicht insgesamt mit Laufen geschafft...

An Land begrüßten mich freudig die Kinder und die Frau, die immer wieder irgendwie froh wirkt, dass ich nicht ertrunken bin, und meinten freudig, dass noch gar nicht so viele "Rotkäppchen" (5 Minuten später als ich gestartet) an mir vorbei seien. Viele Weißkappen seien allerdings auch nicht mehr hinter mir. Danke dafür;-) Ich war mit meiner Zeit von 32 Minuten eigentlich ganz zufrieden.

Rein in die Wechselzone und raus aus dem Neo. Denkste. Mistding, blödes. Ich sitze auf dem Boden und zerre und zerre. Meine Sohn meint von draußen, dass es jetzt aber langsam Zeit wird, weil schon ganz schön viele an mir vorbei sind, die nach mir reingekommen sind. Danke dafür ;-) Endlich geschafft, vom Neo befreit, das Sisu-Outfit stolz tragend und das Rad schiebend, raus aus der Zone, frenetisch angefeuert von den Kids und meiner Frau. Super, das spornt an. Rauf aufs Rad und raus nach Sachsen. Mensch ist das Land hügelig. Mensch haben die viel Wind hier (jetzt versteh ich auch, warum sich die Windräder so toll gedreht haben). Mensch jezt fängt's auch noch an zu regnen und kalt ist das auch. Da hilft nur noch eins: schneller treten, dann wird es vielleicht einem warm. Hab ich dann auch gemacht und kam mit 1:10 wieder rein.

Der nächste Wechsel war dann besser (bin ja auch ohne Neo Radgefahren). Raus auf die Laufstrecke (endlich in meinem Metier). Wieder an den jubelnden Kids und meiner Frau vorbei, wobei die Kids noch ein Stück mitgerannt sind. Rein in den Wald hinter dem Schloss. Na toll, die haben hier in Sachsen auch noch die Hügel mit Wald getarnt und irgenwie war das Radfahren dann doch ganz schön anstrengend. Egal, jetzt hab ich dann richtig das Überholen angefangen. Irgendwann hatte ich auch Lars eingeholt (der aber als Rotkäppchen auch hinter mir gestartet war). Noch ein letzter Anstieg. Dann liegt wieder das malerische Schloss, garniert mit Touristen vor mir. Rum um das Schloss und rein ins Ziel nach 42 min bei insgesamt 2:32 h (9. Platz meiner AK). Kinder abgeklatscht, Frau geküsst und ein alkoholfreies Weizen gegriffen. Kinder und Frau haben mir echt geholfen, das Weizen irgendwie auch.

Lars kam kurz nach mir rein und hat in den für ihn sehr guten 2:28 h gefinisht. Auch Matthias hat nach meinem Wissen sein Ziel, unter drei Stunden bleiben zu wollen, deutlich erreicht und die Ziellinie bei 2:54 h überquert.

Fazit: ein toll organisierter Triathlon, mit viel persönlichem Charme vor schöner Kulisse. Sehr gutes Preis-Leistungs-Niveau, man hätte sich nach der Ziellinie für Tage satt essen können (Obst, Kuchen, Schmalzbrote, Gurken etc.), wenn man denn Appetit gehabt hätte. Absolut geeignet für schlechte Schwimmer (man kann fast überall im Wasser stehen).

Der aufmerksame Leser hat jetzt sicherlich gleich meine Schwächen analysiert. Ich freue mich auf jede Menge Tips von Euch und auf schöne gemeinsame Trainings-, Wettkampf und gesellige Stunden.


© TriGe Sisu Berlin; 21.6.2010