Düsseldorf-Marathon 8.5.2011

von Kai-Dieter Rudolf

Wie es einem erging, den es nach Düsseldorf zog um Bestzeit zu laufen

Strahlender Sonnenschein und Wind, welcher das Herz eines jeden Windsurfers höher schlagen lässt. Das ist das Wetter des Düsseldorf-Marathon 2011. Perfekt für die Zuschauer, die im T-Shirt mit einem Glas Prosecco in der Hand die fliegenden Röcke der flotten Cheerleader-Girls genießen können.

Start! Die Stimmung ist gut, tolles Wetter, etwa 2.500 bis 3.000 Marathonis warten mit Blick auf den entspannt dahinfließenden Rhein. Um 9:30 Uhr geht es los. Kein Gedränge wie beim Berlin-Marathon, jeder kann von Beginn an sein Tempo laufen.

Der Blick auf die Uhr bei KM 10, alles o.k., ich liege genau im Zeitplan. Weiter geht es, über die Brücke auf die andere Rheinseite, herrliche Aussicht, enge Zuschauergasse auf der Brücke, anfeuernde Rufe. Klasse! Nur ein bisschen windig. Na ja, nicht so schlimm, da merkt man nicht so, wie einem die Sonne aufs Hirn brennt.

Einige Anwohner sitzen auf Campingstühlen am Straßenrand. Sie genießen ihren Kaffee mit Croissants und Lachsschnittchen. Jetzt müsste ich das Tempo etwas anziehen. Fällt mir schwer, also erst mal laufen lassen. Zurück über die Rheinbrücke, ich wusste gar nicht, dass es in Düsseldorf Frühjahrsstürme gibt. Halbmarathon geschafft, etwa 1 bis 2 Minuten zu langsam. Wenn ich die zweite Hälfte 2 Minuten schneller laufe, kann ich noch meine persönliche Bestzeit knacken.

Es wird immer wärmer, die Sonne brennt, der starke Wind lässt auch nicht nach. Manchmal muss ich mit der Hand an der Mütze laufen, damit sie nicht vom Kopf weht. Sieht blöd aus und läuft sich schlecht.

Puuh!!! 30 km geschafft. Die Bestzeit kann ich mir abschminken. Obwohl ich langsamer werde, überhole ich doch noch viele andere Läufer. Kilometer um Kilometer kämpfe ich mich voran. Die Zeit ist mir inzwischen egal, nur noch durchlaufen. Immerhin habe ich keine Krämpfe, die Beine sind einfach schwer. Ich freue mich auf jede Erfrischungsstelle, trinke einen Becher Wasser und mache mir Haare und Nacken mit dem Schwamm nass.

Bei Km 40 denke ich, jetzt muss doch bald das Ziel auftauchen. Aber irgendwie ziehen sich die letzten 2 km wie ein Kaugummi. Endlich: Nur noch ein Stück am Rhein entlang, Ziel in Sicht. Den Endspurt verkneife ich mir, lieber mit einem Lächeln ins Ziel als noch 10 Sekunden gut machen. Ich bin ohnehin 8 Minuten langsamer als geplant.

Endlich da!!! Eine fröhliche junge Dame hängt mir meine Medaille um den Hals. Ich freue mich, genieße Bier und Sonnenschein! Müde und glücklich!

  Pl Name AK Verein                       Halbm.  Endzeit 
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 223 Kai-Dieter Rudolf  M45  Sisu Berlin  1:38:22 3:22:57  

Ergebnisse hier


© TriGe Sisu Berlin; 12.5.2011