von Sebastian Blecke
Sommerbiathlon - das ist die Kombination aus Crosslauf und Schießen. Vom 29. - 31. August fanden in dieser noch jungen aber sehr attraktiven Sportart die Deutschen Titelkämpfe im hessischen Willingen (Hochsauerland) statt. Nachdem Sebastian Blecke im Februar mit diesem Sport nach einem "Bike-Line Biathlon Schnupperwochenende" in Altenberg angefangen hat und schon schnell Erfolge aufweisen konnte (3-facher Berliner Meister, Brandenburgischer Meister, Niedersächsischer Meister im Sprint, Niedersächsischer Vize-Meister in der Verfolgung, 3. Platz beim Deutschland Cup, ...), war klar, dass er zum engeren Favoritenkreis zählen musste.
Der erste Wettkampf war der Sprintwettbewerb, bei dem eine 6 km lange Cross-Strecke zurückgelegt werden muss, mit 2 Schießeinlagen (stehend und liegend). Gestartet wird hier in 30 Sekundenabständen. Somit ist eine genaue Übersicht über den Rennverlauf und -platzierungen oftmals nur schwer möglich. Um so überraschender war es, als Sebastian Blecke am Ende mit nur 0,2 Sekunden Vorsprung den Deutschen Meistertitel im Sprint (Luftgewehr) vor Steffen Jabin (SGi Köthen) erringen konnte. Beide (Blecke und Jabin) mussten bei den Schießeinlagen jeweils eine Strafrunde absolvieren, so dass sie läuferisch offensichtlich gleichstark eingestuft werden können. Aber auch die Nächstplatzierten wiesen nur geringen Zeitabstände zur Spitze auf, so dass von einer sehr hohen Homogenität auf hohem Niveau gesprochen werden kann!
Somit war klar, dass das Verfolgungsrennen am nächsten Tag sehr spannend werden würde. Hier müssen 8 km zurückgelegt werden, mit insgesamt 4 Schießeinlagen (2 x liegend, 2 x stehend). Gestartet wird nach den Zeitabständen aus dem Sprintrennen. Blecke und Jabin gingen also quasi gleichzeitig auf die anspruchsvolle und hügelige Laufstrecke. Beide rannten ein taktisch kluges Rennen, ohne sich gegenseitig zu attackieren - denn es war klar: Die Entscheidung fällt auf dem Schießstand! Was nun folgte, war an Dramatik kaum noch zu überbieten. Die Zuschauer fühlten sich an packende Wettkämpfe aus dem Winterbiathlon erinnert. Nach dem Blecke und Jabin die beiden ersten Liegend-Schießen mit einer Strafrunde (100 m) beendet hatten, gesellte sich der Bayer Franz Staudhammer (immerhin Deutscher Verfolgungsmeister des Vorjahres) zu dem Spitzenduo dazu. Das neu formierte Trio zog das Tempo nun deutlich an und lief gemeinsam zum dritten Schießen (Stehend-Anschlag) in den Schießstand (siehe Foto). Staudhammer musste für seine Aufholjagd Tribut zollen und schoss 4 Fehler. Jabin musste 2 Strafrunden laufen. Sebastian Blecke ging jedoch mit Null Fehlern wieder auf die Laufstrecke und hatte somit einen Vorsprung von ca. 40 Sekunden zu seinen Verfolgern. Auch beim letzten Stehend-Schießen ließ Blecke "nichts anbrennen" - mit nur einem Fehler konnte er seinen Vorsprung behaupten und musste die letzte Laufrunde nicht mehr "Anschlag" laufen. Somit schaffte er das "Double", was vor ihm bislang noch keiner schaffen konnte.
Die nächste Überraschung folgte dann am abschließenden Tag beim Staffelrennen (3 x 4,0 km). Hier ging die Berliner Mannschaft im Kleinkaliber-Rennen mit Sebastian Blecke als Schlussläufer an den Start. Mit souveränen Leistungen der gesamten Mannschaft gelang es schließlich den zweiten Platz am Ende zu erzielen, womit niemand vorab ernsthaft gerechnet hätte. Selbst erfahrene Nationalmannschaftsmitglieder mussten die Berliner Mannschaft ziehen lassen.
Für das nächste Jahr nimmt sich Sebastian einiges vor. Er will dann komplett ins "Kleinkaliber-Lager" wechseln und wird versuchen, sich einen Platz in der Nationalmannschaft zu erkämpfen.
Wer Interesse an dieser Sportart gefunden hat, der kann Sebastian gerne per e-Mail kontaktieren.