RTF Flämingrunde 14.10.2006

von D. Bettge

Nach langer Pause haben wir uns zun Saisonabschluss mal wieder zu einer der klassischen RTFs begeben. Die im Berliner Dunstkreis bekannte Flämingrunde bildet - man muss schon sagen traditionell - den Auftakt zum Saisonabschluss. Sie findet am Samstag statt, und am Sonntag ist dann mit der letzten RTF in Spandau Schluss für die Straßensaison. 150 km standen in der Ausschreibung, ein paar mehr waren's eigentlich immer. Start ist seit ein paar Jahren in Saarmund südlich der Großstadt. Aus eigener Kraft fahren da nur die ganz harten hin. Der Bahnhof ist etwas ab vom Schuss, aber klar - es gibt eine riesige Wiese. Von Rennradfahrern wird irgendwie erwartet, dass sie in Massen mit dem Auto anreisen. Was sie dann auch tun, uns eingeschlossen. Ein paar hundert reisten immerhin an.

Der Wetterbericht sagte zaghaften Spätsommer mit wenig Wind voraus. Wenig Wind stimmte, allerdings hielt sich die Sonne völlig zurück, so dass bei Hochnebel konstante 12 Grad herrschten. Nicht wirklich kalt, aber auch nichts mehr für viel unbedeckte Haut. Die Beinlinge und die Weste konnten anbleiben und schützten auch leidlich vor dem Niesel, der dem Nebel über weite Strecken entfiel. Es war immer gerade nur so viel Wasser auf der Straße, dass sich die Tropfen nicht wirklich von den Reifen lösten.

Irgendwie ist das mit der Startzeit so eine Sache. Bei manchen RTFs geht's ziemlich geschlossen los, aber hier verschwanden schon vor der Zeit Grüppchen auf die Landstraße. Also schwangen wir uns aufs Rad und peilten mal die Lage. Das übliche Sortieren: eine Gruppe zu lahm, die nächste flott aber zu hektisch, die dritte alteingesessen und zuverlässig. Die nahmen wir erstmal. Nach der ersten Kontrolle wusste dann irgenwie keiner mehr, wer zu welcher Gruppe gehörte, irgendwie wurde nicht sehr viel geredet. Viele verschwanden auf die 110er Runde. Also erstmal wieder zweisame Solofahrt bis zum Anschluss an zwei Cottbusser, die ein flottes Tempo und ein gutes Auge für die Windrichtung hatten. Das lief jetzt.

Die Verpflegungskontrollen waren wie gewohnt gut organisiert. Und nötig. Oberhalb 100 km waren wir doch sehr froh über die letzten beiden Pausen. Irgendwie zieht sich das ganz schön, lief aber gut. Ein unaufmerksamer aufgesammelter Mitfahrer, der schon ziemlich fertig war, brachte und an einer Einmündung fast zu Fall. Alle sind zum Schluss etwas fertig, das beruhigte uns ungemein. Die ganz schnellen waren sicher schon im Ziel. Nach der letzten Verpflegung kam der Haufen nicht mehr ins Rollen. Also <Zeitfahrmodus ein> ab Richtung Ziel mit dem Restwillen der noch da ist. Die Gruppe kam nicht mehr ran und wurde schließlich immer kleiner </Zeitfahrmodus aus>, war schon etwas triumphal, obwohl auch etwas gemein. Im Ziel (156 km) dann noch nett geplauscht und mit Kaffee aufgepäppelt soweit möglich.

Wollen wir wirklich mal Marathons fahren? Wohl doch eher nicht. Wollen wir wirklich mal Ironman machen? So mit 180 km Rad vor dem Marathonlauf? Vielleicht auch nicht. Aber zur RTF gehen wir wieder. Vielleicht bekommen wir doch mal wieder ein Vereinsgrupetto zusammen.


© TriGe Sisu Berlin; 16.10.2006