Ergebnisse Berlin-Marathon 20.9.2009

[Bericht Stuart] [Bericht Olli]

von D. Bettge

Mann war das hart. Marathon ist doch länger als 25 km. Ab km 32 wurde langsam alles hart, die Oberschenkel und später die Atmung. Viel länger hätte die Strecke auf keinen Fall sein dürfen. Vielleicht lag's ja doch an der stark aufkommenden Außentemperatur, dass die letzten 10 km einfach nur unangenehm waren. Jedenfalls bei mir. Und offenbar auch bei einigen anderen. Susi hatte im zweiten Drittel Seitenstiche und musste kurze Gehpausen einlegen, bis es zum Schluss wieder lief. Mathias hatte sich sicherlich mehr vorgenommen und auch Gunnar kann normalerweile deutlich schneller. Aber der Marathon ist eben ein eigenes Rennen.

Andere haben es sich wohl besser eingeteilt. Florian überholte mich kurz vor dem Potsdamer Platz, genauso wie der 3:30-Ballonträger, dem ich nicht mehr folgen konnte. Stuart hat zum Lohn der Saison eine sehr gute Leistung hingelegt, und Sascha wie auch Jochen sind unter 3 Stunden geblieben, ich ziehe meinen digitalen Hut!

Die Sonne schien, fast war es windstill, zum Schluss aber sehr warm. Für die Zuschauer wohl ideale Bedingungen. Für die Läufer hat sich m.E. gezeigt, dass es bei solchem Wetter besser ist, ein wenig konservativer anzugehen, jedenfalls unter dem gewünschten Schnitt. Es beruhigt mich ja ein wenig, dass auch der große Haile offenbar dasselbe Problem hatte und zum Schluss mächtig kämpfen musste.

Aber genug gejammert, hier sind zunächst mal die Ergebnisse der Sisus, soweit mir noch einfällt, wer da mit wessen Startnummer gelaufen war.

Sisu-Ergebnisse

Platz  Pl.AK  Name                AK    Endzeit
================================================
 2377   508   Bettge, Susi        W40   4:14:57
------------------------------------------------ 
  512   128   Kaschewski, Sascha  M35   2:51:18
  725   174   Becker, Jochen      M35   2:55:35
 2643   649   Yule, Stuart        M40   3:15:34
 2717   669   Grimmer, Mathias    M40   3:16:11
 4789   994   Ebers, Florian      M35   3:28:21
 5509  1340   Bettge, Dirk        M40   3:31:31
 9118  1629   Lieben, Uwe               3:47:08
10845  2059   Galuschki, Gunnar   M35   3:53:33
19973  4463   Moné, Olaf          M40   4:29:21
24353  3984   Neundorf, Olaf      M35   4:55:40
------------------------------------------------ 

Bericht von Stuart

Na ja, dass war eine harte Nummer! Die letzte 5 km waren die schlimmsten des Jahres, aber immerhin ich bin eine neue Bestzeit gelaufen. Aber ich habe mich mehr gehofft und erwartet! Ob wirklich 40.000 gelaufen sind, bezweifele ich, aber die ersten 14 km kamen mir voller als vor 2 Jahren vor. Mein Plantempo war 04:20 min/km, ergibt einen 03:03 Zielzeit, aber wegen des ständigen hin und her hüpfens, um durch die Masse zu kommen – und das trotz Startgruppe D – habe ich nicht nur Zeit, aber auch Kraft wertlos gespendet. Erst ab km 14 habe ich ein bisschen Platz bekommen, und endlich versucht das 04:20 Tempo zu finden. Die 04:20 saßen aber nicht bequem, obwohl ich relativ konstant gegen 04:30 gelaufen bin, mindestens bis km 26 oder so. Zwischen 26 und 32 hatte ich ein Tief, und mein Magen fühlte ein bisschen übersäuert, aber ab 32 hatte ich wirklich gedacht, jetzt geht’s los, aber das Fleisch war nicht willig!

Wie die Temperatur stieg so senkte sich mein Tempo, bis 37 habe ich mein bestes gegeben, aber mir fehlte die Tempohärte (nicht oft genug bei Hartmut!!!), und ab Potsdamerstraße Ecke Bülowstraße ging es nur ums Überleben. Ich bin keinem Meter gegangen, aber die Beine waren wie Betonklotzen als ich die letzte 200 m ins Ziel absolvierte (ich bin nicht mutig genug, um meiner Finishervideo anzuschauen!!). Die 03:05 war nur ein Traum, und die 34 Sek. über 03:15 nerven, und unter 03:10 hatte machbar sein sollen, aber at another race on another day! Lessons Learnt? Ich hatte nicht die Tempoharte gehabt (nicht oft genug lange Tempoausdauer gelaufen), um einer 04:20 min/km zu halten, eine 04:30 bis 25 wäre besser gewesen. Im Nachhinein bin ein wenig enttäuscht, aber eine neue Bestzeit als Trost ist nicht so schlimm. Montag bin ich 3 km joggen gegangen, und geschwommen, heute sind die Beine fast wieder heile. Berlin Marathon ist etwas besonders, aber ich bin der Meinung dass die Strecke absolut am Limit ist, und über die Versorgungsbeutel am Ende sage ich nichts, außer dass meine 55 Euro mehr wert waren!! Bis 2010…!

Bericht von Olli

Ein großer Wettkampf fängt ja meist schon beim Abholen der Startunterlagen an, diess Jahr wurde die Vitalmesse auf dem ehemaligen Berliner Flughafen Tempelhof ausgetragen und ich war neben der angenehmen Entfernung auch von der Messe selbst positiv überrascht.

Mit soviel Laufkilometern wie nie zuvor trat ich zu meinem 4. Berlin Marathon an und durch die negativen Schlagzeilen in den letzten Wochen entschloss ich mich statt der Bahn mal das Fahrrad zu nehmen....wir sind ja schließlich Triathleten und könnten das als übertriebene Koppeleinheit sehen.

Eingeteilt in Block E (meine angegebene Wunschzeit 3:35) war wohl eher Traum als nur Wunsch an diesem Sonntag. Mit gemischten Gefühlen startete ich diesmal schon entspannter als die Jahre zuvor in den Marathon, bis KM 5 wollte ich mir Zeit geben ob ich versuche meine neue Bestzeit zu laufen oder es einfach dabei lasse und es als Trainigslauf mit Sightseeing sehe. In einem Wohlfühltempo lief ich erstmal der Masse hinterher, bei KM 8 kam dann das erste Zeichen was nichts Gutes heißen sollte, eine Blase (mal wieder) die mir schon zu Anfang des Rennens Probleme machte... aber gut die letzten 34 KM werden schon irgendwie gehn. Carola die leider verletzungbedingt ausfiel begleitete mich mit dem Fahrrad und wir waren bei KM 15 das erste mal verabredet zwecks Getränke und Gels überreichen. An dem Punkt war das Laufen schon mehr als unangehnem und ich versuchte einfach an die Dusche, das kalte Erdinger Im Zielbereich zu denken.... mein Ipod spielte an diesem Renntag seine eigenen Lieder ab und die bestanden nur aus einem Lied... stundenlang.

Wir verabredeten uns wieder Höhe Wittenbergplatz wo auch Carsten mit Dani warteten...zwischenzeitlich musste ich leider mehrere Gehpausen absolvieren und das Ziel hieß nicht mehr eine Zeit laufen sondern nur durch Ziel kommen....irgendwie kommt mir das bekannt vor!!!

Kurz vorm KaDeWe fing mich dann Carsten ab und ich lief zum kurzen Plausch an die Seite, aufgepuscht und motiviert von Carstens Worten legte ich meine erste Sitzpause in einem Wettkampf ein....Premiere. Aber ich revanchiere mich bald beim Asics Lauf....wir wollen die 52 min unterbieten...zusammen. Nach paar Minuten kam dann doch wieder der alte Sisu Ehrgeiz und begleitet von Carola lief ich fast durch bis ins Ziel, wir verabredeten uns bei den Fahrrädrn und ich genoß erstmal ein kaltes Erdinger und eine Dusche, anschließend ging es statt wie gewohnt zum goldenen M mal zur Imbissbude.

Woran es genau gelegen hat kann ich bis heute nicht sagen, weder neue Schuhe, neue Socken, irgenwelche Zaubersalben oder Wundereinlagen...es war einfach nicht mein Tag und ich hake ihn als eine Erfahrung mehr ab, ich denke ich würde den nächsten Marathon genau so wieder angehen wie an diesem Sonntag.

Zum Schluß bleibt mein Dank wieder an den Wettergott, Carola die mich wieder komplett an diesem Tag begleitet hat sowie Carsten und Dani mit den aufbauenden Worten am Kaufhaus des Westens.

Zum Veranstalter bleibt zu sagen das es wieder an fast nichts gemangelt hat...außer an der Verpflegung nach dem Lauf....statt Medallien wär mir was flüssiges lieber gewesen nach dem Zieleinlauf. Trotzdem wieder ein mega Erlebnis und ich bin definitiv 2010 dabei...vielleicht klappts ja dann mit ner Wunschzeit!!!!


© TriGe Sisu Berlin; 20.9.2009, 28.9.2009