von Sascha Kaschewski
Nach der Durchsicht meiner Spam-Emails hatte ich ein Angebot zum 2. Müggelsee-Aquathlon gefunden. Da ich meinen grauenhaften Schwimmauftritt beim Edersee-Triathlon (33 min ohne Neo) noch nicht ganz verkraftet hatte, war die letzte Zeit mit verstärktem Schwimmtraining versehen. Der Müggelsee-Aquathlon bot nun die Möglichkeit meine erhofften schwimmtechnischen Fortschritte zu testen und mein Trauma vom Edersee zu beseitigen. Kurzfristig hatte ich mich also zu einem Start entschlossen
Der Sonntag begann mit viel Regen und war auch etwas stürmischer. Beim Blick auf dem aufgewühlten Müggelsee, kamen erste Zweifel an dem Sinn meines geistigen Kurzentschlusses auf. Aber nun war ich ja schon mal da und der Neo durfte ja auch wieder benutzt werden. Also rein in die Fluten. Während ich noch versuchte hinter der Startlinie meinen Schwimmstil an die Wellen anzupassen viel der Startschuss. Die Kurzstrecke (750 m) und die Classic-Starter (ich mit 1,5 km) gingen zur gleichen Zeit los. Dies führte dazu, dass es recht voll auf der Strecke wurde. Nach ca. 400 m versagte mein Antibeschlagspray seine Aufgabe, so dass ich eine kurze Brillen-Putz-Pause einlegen musste. Nun waren auch die Bojen wieder sichtbar. Mein Wellenritt konnte also weiter gehen. Nach der ersten von zwei Runden wurde die Strecke deutlich leerer und ich konnte mich mehr auf mein Schwimmen konzentrieren. Nach einiger Zeit merkte ich dass ich Sand zwischen den Fingern hatte, dies machte auch dem unerfahrenen Schwimmer klar, dass das Schwimmen vorbei war, obwohl der Strand noch einige Meter entfernt war.
Raus aus dem Wasser und ab in die Wechselzone, die hervorragender Weise beim Regen in einem großen Zelt mit Bänken war. Ein kurzer Blick auf die Uhr und interne Freudensprünge. Das Trauma war in etwas mehr als 25 min weggeschwommen. Nach weiteren 90 sec war ich aus dem Neo gepellt und ging auf die Laufstrecke (4 x 2,5 km). Mit dem Hochgefühl der Schwimmzeit versuchte ich in den ersten 5 km meinen Magen etwas von dem Wellengang zu beruhigen um weitere ca. 3 km den Lauf auf einem asphaltierten Radweg zu genießen. Die letzten 1,5 km waren dann der übliche Kampf gegen den inneren Schweinehund. Nach genau 34 min erreichte ich das Ziel. Begeistert über auch diese gute Laufzeit, möchte ich doch leichte Zweifel über die wirkliche Länge der Laufstrecke anbringen.
Insgesamt ist der Müggelsee Aquathlon eine sehr nette Veranstaltung, die sich gut für einen Testwettkampf anbietet. Speziell die überdachte Wechselzone war an diesem Tag Weltklasse. Außerdem musste ich feststellen, dass Bänke beim Wechsel für die gehobene Altersklasse (ich) auch sehr angenehm sind.
Für Statistiker sei noch erwähnt, dass ich beim Wettkampf insgesamt 11-ter geworden bin und den zweiten Platz in der Altersklasse sichern konnte mit einer Gesamtzeit von 1:01:17 (gut 6 min hintern einem wesentlich besserem Schwimmer).