Am zweiten Maiwochenende war ich nach 2013 zum zweiten Mal beim Neuseen Classics Radrennen "Rund um die Braunkohle" durch die Neuseenlandschaft (geflutete ehemalige Braunkohletagebaue) im Süden Leipzigs dabei. Zwei Strecken standen zur Auswahl, 65 und 125 km. Samstag war Startnummernausgabe mit Pasta essen, die dazugehörige Radsportmesse hatte ihren Namen jedoch nicht verdient, sie bestand nur aus zwei Ständen.
Start und Ziel waren dieses Jahr nicht in Zwenkau, sondern auf dem alten Messegelände in Leipzig – eine gute Wahl. So konnte man in Leipzig gleich mit dem Fahrrad oder mit den Öffentlichen zum Start kommen und am Schluss anhand des weithin sichtbaren Völkerschlachtdenkmals visuell abschätzen, wie weit es noch bis zum Ziel ist. Die Streckenführung war auch etwas anders als 2013. Es ging diesmal nur um zwei der neuen Seen herum, darunter der Störmthaler See, der in seinem in der Sonne leuchtenden Türkis surrealistisch wirkte. Dann ging es nach Südosten in die Leipziger Tieflandsbucht und zurück in einer Schleife, die sich am Störmthaler See wieder schloss – weniger Wasser, aber eine nicht weniger reizvolle schöne Landschaft.
Es gab auch ein paar kurze aber knackige Anstiege: mit insgesamt 700 Höhenmetern war die Strecke nicht gänzlich anspruchslos. Das Wetter war auch besser als befürchtet, 12 bis 14 °C, Wolken und Sonne im Wechsel, es ist kein einziges Tröpfchen gefallen. Es hätte also ein schöner Wettkampf werden können – wenn der Wind nicht gewesen wäre. Der blies die ganze Zeit stark, teilweise böig und natürlich gefühlte 80 % der Zeit von vorn. Es ist schon zermürbend, wenn man auch bergab kraftvoll treten muss. Es gab nirgends Windschatten, auch am Ende einer Gruppe nicht. Bei Kilometer 70 gab es eine Verpflegungsstation mit Sponser Energy Drinks. Im letzten Drittel bin ich etwas eingebrochen, habe den Windgott verflucht, war im Ziel total platt und heilfroh, dass es vorbei war. Für die 125 km habe ich über 4 Stunden gebraucht. Die kleine Medaille hat da auch nicht mehr wirklich die Moral heben können.
Die Teilnehmerzahl war insgesamt überschaubar: 639 Zieleinfahrten im 125 km Jedermannrennen, davon 35 Frauen. Die Gruppen, in denen ich mitgefahren bin, waren mit 3 bis 10 Fahrern auch eher klein. 15 bis 20 % der Strecke bin ich allein gefahren (wegen zu langsamer oder zu schneller Gruppe). Stürze habe ich keine gesehen.
639 Finisher ====================================================== Platz Zeit Name Klasse Rg.Kl. ------------------------------------------------------ 1 3:07:30 Venjakob, Katharina Frauen 1 ------------------------------------------------------ 1 3:05:29 Bosniatzki, Marek Master 1 M 1 515 4:11:05 Zotzmann, Jörg Master 2 M 172 ======================================================