von Jochen Becker
Schon am Mittwoch wurde das Schwimmen abgesagt (Wassertemperatur 10 Grad). In der Wettkampfbesprechung am Samstag wurden dann die Strecken bekanntbegeben: 4,5 Lauf - 90 Bike - 21,1 Lauf. Somit hatten wir uns also alle auf einen Ironman 70.3-Duathlon eingestellt.
Nachdem es 2 Tage wie aus Kuebeln geregnet hatte, waren die Bedingungen in allen Disziplinen schwierig. Der Rasen im Stadion, also in der Wechselzone, war sehr muddy. Man musste aufpassen, dass man mit den Radschuhen nicht stecken blieb. Ich entschloss mich deshalb, in Socken durch die Pampe zu laufen. Die Laufstrecke musste noch in der Vorstartphase kurzfristig wegen einer Ueberflutung auf 19 km verkürzt werden.
Ich startete in meiner Alterklasse um 8:45 Uhr mit dem ersten Lauf über 4,5 km. Nach ziemlich genau 5 km (GPS) kam ich dann nach ca. 18:30 min zufrieden in die Wechselzone. Durch die schweren Bedingungen dauerte der Wechsel in die Radkleidung ein paar Sekunden länger. Ich machte mich auf die Radstrecke, und schon nach 3 Kilometer regnete es trotz besserer Aussichten schon wieder wolkenbruchartig.
Bei Kilometer 5 kam mir plötzlich ein erster Radfahrer entgegen. Komisch, da wir ja eigentlich im Rundkurs fahren. Dann folgte ein weiterer und plötzlich eine ganze Gruppe, die gar nicht mehr danach aussah, als würden sie die vorgeschriebene 10m-Windschatten-Box einhalten und schon gar nicht mehr im Wettkampftempo. Was war los? Einige sagten: "the race is over" ... natürlich war das ein Shock für jedermann und man konnte das eigentlich auch nicht glauben. "Das ist doch ein Ironman!" ... sowas kann man doch nicht einfach abbrechen.
Schnell kamen auch die Profis zurück und das Rennen endete mit einer gemütlichen und traurigen Ausfahrt von 5 km und 2000 Teilnehmern bei strömenden Regen zurück in die Wechselzone, zur Lagebesprechung und Pastaparty.
Fazit: Rennabbruch durch die Polizei wegen heftigem Erdrutsch mit umgestürzten Bäumen und Gesteinsbrocken auf der Radstrecke! ... natürlich verständlich, aufgrund höherer Gewalt und der Sicherheit aller Sportler. Somit habe ich mein persönliches Erlebnis bei meiner ersten offiziellen IronMan-Veranstaltung. Ich bin ein wenig enttäuscht, dass ich das Erlebnis IronMan nicht wie gewohnt beenden durfte, aber irgendwie muss es ja nun weitergehen. Mal schaun was sich der Veranstalter für uns einfallen lässt.