von Nana und Bertram
Es war wieder so weit, unser Saisonhöhepunkt, die Langdistanz über 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42 km Laufen stand am 6. Juli in Roth auf dem Programm. Diesmal waren wir beide angetreten, um wieder einmal die phantastische Atmosphäre im Landkreis Roth zu genießen. Noch dazu hatte ich mit der Laufstrecke eine Rechnung offen, die im letzten Jahr mit 4:32 h einfach zu lange gedauert hatte. Nana, die weniger trainiert hatte als zu ihrem Debüt vor zwei Jahren (vor allem weniger Intensitäten), visierte die Wiederholung ihrer Gesamtzeit (11:40 h) an. Damit waren die Ziele gesteckt und der Tag X konnte kommen.
Bereits während der Vorbereitungen vor dem Start konnten wir von der unvergleichlichen Stimmung in Roth profitieren. Trotz der frühen Uhrzeit (schließlich war es gerade erst 5 Uhr) waren schon etliche Zuschauer rund um die Wechselzone zu erblicken. Ein netter Plausch mit Bekannten aus Berlin und Trainingskollegen aus dem Trainingslager ließ die Zeit bis zum Start schnell vergehen, so dass wir zuversichtlich an den Start gehen konnten.
Kurz vor dem Start hielt der Pfarrer aus Roth wie gehabt seine Messe in Kurzform und diverse Nationalhymnen ertönten, bevor es um 6:30 schließlich für Nana in der ersten Startgruppe mit den Profis und allen Frauen zur Sache ging. Sie startete direkt aus der ersten Reihe und kann berichten, dass auch die Profis nicht mehr als die 30 m bis zur Startlinie einschwimmen. Der Mitfavorit Chris McCormack, der direkt neben Nana startete, verhielt sich seinem Spitznamen gemäß ("Macca" oder auch "Keks") und trieb seine Späße mit der Startleine, bevor er vergeblich versuchte, mit einem provozierten Fehlstart durchzukommen und zurückgerufen wurde. Ich musste mich noch 25 min gedulden, um mit der 2. Startgruppe auf die Strecke gelassen zu werden. Vom Schwimmen ist wenig Spektakuläres zu berichten, beide kamen wir recht locker aus dem trotz Neo für diese Jahreszeit ziemlich kalten Wasser. Nana nach 1:02:57 (14. Schwimmzeit von 147), ich nach 1:04:14.
Ohne Probleme konnten wir auf die Radstrecke wechseln, mussten jedoch beide feststellen, dass ein stetiger Wind zunächst von der Seite und schließlich auch von vorne blies, der eine gute Radzeit ohne großen Kraftaufwand nicht zuließ. Zudem klagte Nana vom ersten Kilometer über leere Beine. Daher entschloss jeder für sich gut mit seinen Kräften zu haushalten, um so genügend "Saft" für die Laufstrecke übrig zu behalten. Die anfänglichen Temperaturen um 16 Grad ließen es dazu recht kalt werden, so dass sich wohl kaum jemand auf dem Rad wohl fühlte. Aufmunterung boten jedoch die vom Veranstalter sogenannten "Stimmungsnester" an der Strecke, jeweils mit zahlreichen Fans besetzt. Unvergesslich natürlich wieder der Solarer Berg, der in diesem Jahr noch voller war als in den Jahren zuvor. Schließlich war die Radstrecke für mich nach nicht ganz zufriedenstellenden 5:31 h überstanden (irgendwie musste ich zu oft in die Büsche, vielleicht lags an der Kälte), auch Nana hatte sich etwas mehr als 6:12 h (62. Radzeit) erhofft, hatte aber auch im Vorfeld und auf dem Rad Probleme mit der Verdauung. Jetzt hieß es Konzentration auf den kommenden Marathon, und der lief für mich sehr gut. Nana musste sich mit angeschlagenen Beinen auf den Weg in Richtung Ziel machen, aber mit der Gewissheit, den für sie an diesem Tag anstrengendsten Teil hinter sich gebracht zu haben.
Die modifizierte Laufstrecke mit zwei Wendepunkten, war diesmal in umgekehrter Richtung zu durchlaufen. Sie verlief auch weiterhin hauptsächlich am Kanal, der erste Wendepunkt mit drei kurzen Stichen wurde allerdings bis ins nächste Dorf verlängert, in dem man in einer herrlichen Kulisse von Tausenden bejubelt wurde. Die zweite Wende war dafür etwas näher ans Ziel gerückt und verlief damit nicht mehr endlos auf der Gegenseite des Kanals. So hatte man immer einen Überblick über die Läufer, die bis zu 16 km vor bzw. 16 km hinter einem liefen, konnte sich gegenseitig anfeuern und auch mal einen Blick auf die Spitze erhaschen. Inzwischen hatte sich das Wetter gebessert und bei strahlenden Sonnenschein schien die Hitze mancherorts am Kanal zu stehen. Die Strecke war stets mit Publikum gesäumt, so dass man, auch aufgrund des auf der Startnummer abgedruckten Vornamens, stets persönlich angefeuert wurde. Ich für meinen Teil konnte einen recht konstanten Marathon laufen, der nur an den letzten Verpflegungsstationen zwecks Nahrungsaufnahme durch kurzzeitige Gehpausen unterbrochen wurde. Eine Zeit von 3:55 h und damit eine Gesamtzeit von 10:36 h (37 min schneller als im letzten Jahr) ließ mich sehr zufrieden ins vollbesetzte Zielstadion einlaufen.
Auch Nana schlug sich trotz drohender Oberschenkel- und Wadenkrämpfe (Nachwirkungen vom Radfahren), die nur einen vorsichtigen Laufschritt zuließen, sehr passabel und konnte nach 4:12 h auf dem Marathon (52. Laufzeit) und einer Gesamtzeit von 11:34 h (42. Platz/ 10. W25) glücklich die Ziellinie überqueren. Ein erfolgreicher und emotionaler Tag für uns beide mit vielen Erinnerungen, den wir mit Erdinger alkoholfrei, belegten Laugenbrötchen, Massagen, Glückwünschen und abendlichen Feuerwerk glücklich ausklingen ließen.
Rg. Name Kl KRg Gesamt Schwim W1 Bike W2 Run ==================================================================================== W42 Nana Hintz W25 10 11:34:34 1:02:57 3:26 6:12:15 3:27 4:12:31 --- M297 Bertram Teschner M25 43 10:36:59 1:04:14 2:37 5:31:03 3:41 3:55:27