F60 Triathlon 15.9.2019

von Denise Kottwitz

Schon bei der Ankunft fällt das enorme Engagement der Helfer auf: klare Informationen mit einem „schön das Ihr da seid“-Unterton. Auf dem Weg zur Anmeldung traue ich meinen Augen kaum: Da steht eine Kehrmaschine, und mit dem Besen werden die letzten Steinchen vom Asphalt gekehrt – Luxus!

Eingecheckt ist schnell, die Wechselzone ist groß – der Wettkampf will und kann also noch wachsen. Nach kurzer lustiger Einweisung („Nein, Ihr braucht keinen Helm auf der Laufstrecke, auch wenn es durch die Förderbrücke geht!“) und wichtiger Info, dass das Wasser unbedenklich ist, geht es für mich mit den Sisu Mitstreitern Max, Hannes und Mathias zum Schwimmstart.

Während bei mir beim Einschwimmen Kindheitserinnerungen an einige Badeseen in der Niederlausitz wach werden, staunen doch die anderen, wie sauer so ein See sein kann und wie sich das am Mund und auf den Zähnen anfühlt. Aber wie gesagt, unbedenklich – und natürlich schön klares Wasser.

Zu schwimmen ist ein Dreieckskurs. Zuerst werden die Staffeln auf die Reise geschickt, dann wir. Ich bin sofort eingekeilt, obwohl ich mich in die erste Reihe gestellt hatte. Bis zur ersten Boje kämpfe ich mich frei. Auf der langen Geraden schwimmen die meisten zu weit rechts, oder irre ich da? Aber die Boje ist doch direkt vor mir! Dort angekommen erkenne ich Max, der mit einem weiteren Schwimmer wieder viel zu weit rechts wegdriftet. Allerdings drückt von links auch ziemlich stark der Wind. Max erkennt den Irrtum, schwimmt dann aber schön im Zickzack vor mir her. Der andere, wie sich später rausstellte, war Hannes, er schließt auf den letzten Meter auf mich auf. Der Blick auf die Uhr beim Ausstieg lässt mich staunen, nicht die Zeit sondern dass da genau 1500 Meter steht.

Schnell Neo aus und das Rad geschnappt, ich höre von der Moderatorin „wieder eine Dame auf der Radstrecke“. Direkt nach der Wechselzone geht es einen kleinen Anstieg hinauf, dann ist auf der Anfahrt zur Wendepunktstrecke ein Stückchen schlechter Asphalt zu passieren. Dieser wurde aber so gut wie möglich aufgearbeitet: Löcher gefüllt und Unebenheiten markiert. Genau hier kommen Max und Hannes an mir vorbei. Auf der Tagebaustraße sind dann 12 Kilometer Wendepunktstrecke dreimal zu bewältigen. So hat man Wind aus allen Richtungen, doch meistens von der Seite. Mit kleineren Wellen ist das recht anstrengend zu fahren. Auf der Mitte der Strecke sind recht viele Zuschauer, weil hier ein kurzer Abstecher zum See besteht. Außerdem kann man auf der Rückstrecke schön auf die F60 Brücke blicken, mit blauem Himmel heute sehr erhaben.

Mathias überholt mich auf der zweiten Runde. Wie ich im Frauenfeld so stehe, kann ich nicht sagen. Ich trete jedenfalls ordentlich rein, doch auf dem letzten Stück verlassen mich etwas die Kräfte, und ich bin froh, dass es zum Laufen geht. Die Radstrecke war nach meinem Tacho übrigens auch exakt 40 Kilometer lang!

Zu laufen sind drei Runden, zuerst ein ziemlicher Anstieg, dann mit recht sandigem Untergrund weiter und das letzte Drittel auf der Straße am Ziel vorbei, durch die Brücke und wieder abwärts an der Wechselzone vorbei. Also sehr abwechslungsreich, meine Laufpace schwankt zwischen 4:15 und 6:30 min/km! Auch wenn gerade der sandige Teil ziemlich anstrengend ist, macht die Runde Spaß. Am Ende beträgt auch die Laufstrecke ziemlich genau die ausgeschriebenen 10 Kilometer. Mich freut das irgendwie, dass es sich hier wirklich um eine olympische Distanz handelt.

Am Ziel darf man noch mal einen Bogen laufen und wird von einer freundlichen Moderatorin in Empfang genommen. Bei mir hat es sogar für Platz 3 gereicht, einen großen Sack Nudeln und einen außergewöhnlichen Pokal darf ich mit nach Hause nehmen.

Fazit: Ein toller Wettkampf in atemberaubender Umgebung. Es ist schön, dass noch neue Wettkämpfe mit so viel Liebe und Herz entstehen. Ich kann nur jedem empfehlen, im nächsten Jahr hier dabei zu sein und wünsche diesem Triathlon eine erfolgreiche Zukunft.

 


© TriGe Sisu Berlin; 24.9.2019