F60 Triathlon 15.9.2019

von Maximilian Müller

Nach meinem Ironman in Schweden hatte ich doch noch Lust auf eine Kurzdistanz zum Saisonabschluss, und so entschied ich mich aus dem breiten Angebot an September-Wettkämpfen für die Erstaustragung des F60 Triathlon in der Nähe von Finsterwalde. Im Juli hatte ich bereits die Sprintdistanz am Koschenberg gemacht und war von der Organisation des Tri-Teams Senftenberg begeistert.

Neben mir hatten sich auch Denise, Hannes und Mathias auf den Weg in die Lausitz gemacht, so dass wir uns vor dem Start gemeinsam einschwimmen und noch ein bisschen plaudern konnten. Das Rennen fand an einem gefluteten Tagebau statt, an dessen Ufer eine stillgelegte "F60" Förderbrücke steht, die von den Einheimischen liebevoll „liegender Eifelturm“ genannt wird, eine tolle Kulisse für den Saisonanschluss also. Was mir schon beim Einschwimmen auffiel, war, dass das Wasser unsagbar sauer war, aber da ich immer nur kurz ins Wasser springe, um den Neo zu fluten, ahnte ich da noch nichts Böses.

Der Start erfolgte von Land, und wie es der Zufall wollte, hatte ich direkt einen renitenten Brustschwimmer vor mir, der mir den Anschluss an die vordere Gruppe verwehrte. Spätestens an der ersten Boje merkte ich nun auch den sauren Geschmack des Wassers im Mund, der immer unangenehmer wurde. Neben mir tauchte auf einmal Denise auf, aber da die Abstände zwischen den Bojen sehr groß waren, verlor ich die Orientierung und damit auch Denise aus den Augen. Insgesamt gab es für den Kurs nur zwei Bojen, was die Orientierung sehr schwer machte. Auf dem Rückweg zum Schwimmausstieg kamen auch noch Wellen von der Seite hinzu, die einem die saure Suppe direkt ins Gesicht trieben. So schwamm ich mehr oder weniger im Zick-Zack zum Schwimmausstieg und war überrascht, als Denise und Hannes nach 25 Minuten direkt neben mir aus dem Wasser stiegen. Angesichts der Umstände bin ich mit dem Schwimmen zufrieden, allerdings würde ich mir für das nächste Rennen eine bessere Markierung der Strecke und vor allem eine bessere Wasserqualität wünschen.

Beim ersten Wechsel ließ ich leider mal wieder zu viel Zeit liegen, was mich ein wenig ärgert und für die nächste Saison definitiv abgestellt werden muss. Denise war die Schnellste in T1 und ging mit einigen Sekunden Vorsprung vor Hannes und mir auf die Radstrecke. Diese führte über einen etwas ruppigen Plattenweg auf eine Landstraße, wo eine Wendepunktstrecke mit 3 Runden zu befahren war. Am Tag vor dem Rennen hatten mein Bruder und ich die Radstrecke bereits besichtigt und so hatte ich hier einen kleinen Vorteil. Der Asphalt war relativ rau, und die flache, offene Strecke machte ihrem Ruf windanfällig zu sein alle Ehre. Trotzdem konnte man auf den langen graden Abschnitten gut drücken, so dass unter dem Strich bei allen Teilnehmern sehr schnelle Radzeiten standen. Leider hatte ich beim Schwimmen etwas zu viel saures Seewasser geschluckt und musste mehrmals gegen den Würgereiz ankämpfen. Außerdem ergaben Power-Gel und saures Wasser eine Mischung, die meinem Zahnschmelz so gar nicht gefiel. Zum Jammern war aber keine Zeit, da ich von einer kleinen Gruppe gejagt wurde und zusah, dass ich den Abstand hielt. Unter dem Strich wurde aber sehr fair gefahren, was ich aufgrund der Streckenverhältnisse anders befürchtet hatte. Nach einer Stunde und 2 Minuten rollte ich mein Rad zurück in die Wechselzone.

Gemeinsam mit dem Führenden ging es für mich auf die Laufstrecke – dieser hatte allerdings schon eine Runde Vorsprung. Eine Runde blieb ich an ihm dran, dann setzte ich mich von ihm ab. Die Strecke bestand aus drei sehr anspruchsvollen Runden, wobei circa 80 % über tiefe Sandwege führte, die das Laufen natürlich erheblich verlangsamten. Trotzdem hatte ich als Crossläufer meinen Spaß und fühlte mich unterwegs sehr locker. Vielleicht hätte ich hier noch ein bisschen mehr Gas geben müssen, aber das permanente Laufen am Anschlag auf der Kurzdistanz ist einfach nicht mein Ding. Zu meiner Freude war die Laufstrecke auch ziemlich genau vermessen. Nach 41:30 Minuten lief ich durch den Zielbogen direkt unter der F60.

Sehr zu loben ist die Zielverpflegung, dort gab es wirklich alles, was das Herz nach so einem Rennen begehrt. Mein Ziel, eine Platzierung in den Top 10, habe ich mit meinem 10. Platz erreicht und kann somit zufrieden die Saison beenden. Die Zielzeit von 2:12:30 h ist noch ausbaufähig, aber das ist dann ein Projekt für nächste Saison. Im Ziel trafen dann auch nach und nach die anderen Sisus ein, mit beachtlichen Ergebnissen, wie ich finde. Zum Abschluss gab es noch ein Gruppenfoto vor der F60. An dieser Stelle ein großer Dank an meinen Bruder, der als Fahrer, Kameramann und Gepäckträger ebenfalls seinen persönlichen Triathlon absolvierte.

 


© TriGe Sisu Berlin; 24.9.2019