Dieses Jahr habe ich mir nur ein paar ausgewählte Wettkämpfe vorgenommen, aber beim BerlinMan wollte ich wieder dabei sein. Hier habe ich es immerhin auch schon zum fünften Mal an die Startlinie geschafft.
Das Trainingspensum vor dem Wettkampf war recht überschaubar, aber wenn ich Rennrad gefahren bin, dann über die Havelchaussee und die Hügel um den Wannsee. Deshalb finde ich es immer besonders gut, auf dieser Heimstrecke einen Wettkampf zu absolvieren. Besonders wenn man nicht so viele Triathlon Wettkämpfe im Jahr macht, ist der gemeinschaftliche Start im Strandbad Wannsee ein tolles Erlebnis.
Ich hatte richtig Lust auf das Rennen und war gespannt mal wieder meine Grenzen zu testen, etwas unsicher, ob es für ein kontinuierliches Vorankommen bis zur Ziellinie reichen würde – besonders weil sich gegen Mittag noch mal pralle Sonne bei 30 Grad ankündigten. Ein Glück ist der Start schon um 8 Uhr. Wer schnell ist muss weniger Hitze ertragen.
Die eine 2,2 km Schwimmrunde vor dem Strandbad ist eine lange, aber für mich für den Kopf etwas leichter als die drei im Spreewald. Als langsamerer Schwimmer in der mittleren Startgruppe bin ich bald von den schnellen aus der Gruppe danach überholt worden, habe aber auch noch die langsamsten aus der davor eingeholt.
Das Schwimmen bei aufgehender Sonne hat Spaß gemacht, war dann aber auch ausreichend und ich habe mich gefreut nach oben zum Rad zu laufen, wo ich in einer größen Gruppe auf die Radstrecke gegangen bin.
Diese war dieses Jahr wegen Baustellen wieder angepasst und auch noch zeitlich verkürzt worden auf drei Wendepunktrunden auf der Havelchaussee. Also immer schön die Hügel hoch und runter. Die Strecke war gerade am Anfang an einigen Stellen relativ voll, sodass man nicht immer den Windschattenabstand richtig einhalten konnte. An ein paar wichtigen Stellen vor den Wenden und der scharfen Kurve vom Willi zurück zum Strandbad war ein Überholverbot ausgesprochen worden, was wohl sehr oft geahndet wurde und zu einiger Verwirrung geführt hat.
Ich bin aber gut durchgekommen und hatte Spaß mich auf den drei Runden mit ca. 68km zu verausgaben. Besonders überrascht war ich, dass ich offenbar einen guten Antritt an den Anstiegen hatte und das auch über alle drei Runden einigermaßen halten konnte. Ein paar Zeitfahrern, die mich auf den ebenen Stücken überholt haben, habe ich im Anstieg wieder einiges abnehmen können. Vorher war ich etwas enttäuscht, dass die Mitteldistanz auf dem Fahrrad nicht ganz voll sein würde, aber nach den drei knackigen Runden, war ich dann auch bereit auf den Lauf zu wechseln.
Wohl wegen einem sehr trockenen Grunewald und Astbruchgefahr, musste hier die größte Änderung an der Strecke vorgenommen werden und man ist nicht wie sonst hauptsächlich durch den Wald gelaufen. Stattdessen gab es eine Wendepunktstrecke an der Straße entlang Richtung S Wannsee. Hier habe ich auch erst den nachgebenden Waldwegen nachgetrauert, muss aber im Nachhinein sagen, ich bin wohl die Straßenläufe gewöhnt und es war kein Problem.
Dafür wurde es natürlich ein Kampf mit der zunehmenden Hitze auf den diesmal fünf Laufrunden. Das liegt mir nicht besonders, aber ich habe es langsam angehen lassen und mir alle zwei Kilometer alles an Kühlung zugeführt, was ich aufnehmen konnte. Die Wasserstellen an beiden Enden der Runde waren super. So lief es eigentlich Runde für Runde ganz gut. Spätestens nach der nächsten Kühlung konnte ich wieder ordentlich laufen. Das hat mir Selbstvertrauen gegeben, dass ich die 20km vielleicht doch durchlaufen kann.
Der Anstieg hoch zum Wannseebadweg war jede Runde wieder hart. Aber am Ende bin ich, sehr zufrieden mit allen Disziplinen an diesem Tag, in einer für den Wettkampf natürlich nicht vergleichbaren Zeit ins Ziel eingelaufen. Einigen Teilnehmern wurde wohl wegen Überholens in den angesprochenen Zonen zuerst eine Disqualifikation ausgesprochen, am Ende wurde diese wohl in Zeitstrafen gewandelt für die, die trotzdem gefinished haben. Wenn ich das in der Ergebnisliste richtig gesehen habe, hat das sogar Auswirkungen auf das Podium gehabt. Vielleicht können wir ja in zwei Jahren wieder die ganze Grunewaldrunde fahren.