DoSo-Briesensee-Tri 21.06.2020

von Susi Bettge

Als das Corona-Geschehen im März in Berlin Fahrt aufnahm, war ich überzeugt, dass 2020 ein Jahr ohne Triathlon-Wettkämpfe werden würde. Seit Mitte März habe ich meine Arbeitskraft mehr oder weniger vollständig in den Dienst des bezirklichen Gesundheitsamtes gestellt, da blieb wenig Zeit und Energie für zielgerichtetes Training. Aber die Vorstellung, dass zum ersten Mal in den 21 Jahren, die wir nun schon diesen Sport betreiben, niemand aus unserer Familie an der Startlinie des Spreewald-Triathlons stehen würde, war doch schmerzlich.

Vor einer guten Woche hatten Domenic und Sonja die Idee, den Spreewald-Triathlon als Familien-Wettkampf auszutragen. Heute, acht Tage nach dem abgesagten Original-Termin, war es soweit: Der DoSo-Briesensee-Tri 2020 fand mit dreieinhalb Aktiven auf der fast-originalen olympischen Distanz statt. Ganz entspannt machten wir uns um neun Uhr mit vier Wettkampfrädern auf den Weg in den Spreewald. Sonja war durch eine Entzündung am Weisheitszahn gehandicapt und entschied sich daher schweren Herzens, nur die Radstrecke mit gedrosseltem Ehrgeiz zu absolvieren und fungierte ansonsten als Veranstalterin, Verpflegungsstelle, Fotodienst und Streckenposten.

Nach einer Wettkampfeinweisung und Aufkleben der wichtigen Radstreckenpunkte (rechts Abbiegen in Lamsfeld!) auf den Lenker standen Domenic, Dirk und ich kurz nach elf im Neo am Strand bereit. Wir schwammen zwei Runden mit kurzem Landgang in konzentrischen Kreisen im Uhrzeigersinn im Briesensee, wobei wir lediglich darauf zu achten hatten, dass wir je nach Streckentempo weit genug außen bzw. innen positioniert sind, dass der Ausstieg möglichst synchron geschieht. So absolvierten wir die erste Disziplin mit geschätzten Streckenlängen zwischen 1100 und 1500 m und erreichten gemeinsam den Wechselplatz im hinteren Teil unseres Autos.

Radaufstieg war wie immer auf der Straße. Das erste Mal in diesem Jahr saßen wir mit nassem Einteiler und nassen Haaren unter dem Helm auf dem Rad. Die Wettkampfbedingungen waren ideal: ca. 17 °C zunehmend, die Straßen vom nächtlichen Regen fast abgetrocknet, wolkig bis bedeckt und die Spreewald-typische Brise. Nach wenigen Kilometern waren wir vom Fahrtwind getrocknet. Als langsamste absolvierte ich die 42-km-Radrunde im mir schnellstmöglichen Tempo, die drei anderen drehten jeweils im Radziel, rollten mir wieder entgegen und eskortierten mich das letzte Stück zur Wechselzone.

Das Verstauen der Räder im Auto überließen wir Sonja und begaben uns relativ unverzüglich auf die Laufstrecke, wie immer zwei Runden um den Briesener See. Die Streckenverpflegung war auf Wasser beim Rundendurchlauf beschränkt, so dass wir heilfroh waren, nicht den Original-Termin gewählt zu haben – letzten Samstag waren 32 °C, später gewitterte es heftig. Den Zieleinlauf am Strand erreichte Domenic mit neuer persönlicher Streckenbestzeit, etwas später Dirk, und nach einer Gesamt-Wettkampfzeit von etwas über drei Stunden wurde auch ich von der Organisatorin und den Siegern im Ziel begrüßt.

Die Siegerehrung erfolgte am Strand, und nach einer Stärkung mit Pommes und Eis begaben wir uns nach Hause zur Nachlese. Es ist ein schönes Gefühl, einen Triathlon unter Wettkampf-ähnlichen Bedingungen absolviert zu haben. Herzlichen Dank für die Initiative an Sonja und Domenic und herzliche Grüße an den Triathlon Spreewald e.V.! Passend kam gestern die Mail, dass der Spreewald-Duathlon noch für September 2020 geplant ist – wir sind dabei!.

 


© TriGe Sisu Berlin; 21.6.2020