Erkner Triathlon 13.9.2020

von Jörg Zotzmann

Wetter: Wetter: heiter, 16 – 22 °C

Letztes Jahr musste ich noch verletzungsbedingt passen, im Corona-Jahr hat es nun geklappt. Ich starte zum ersten Mal beim Erkner Triathlon, meine erste Mitteldistanz dieses Jahr. Das Wetter ist super, vielleicht etwas frisch am Morgen. Der Start ist zur Entzerrung der Wettkämpfe um eine Stunde vorverlegt worden auf 8 Uhr. Die Distanzen sind anders als in der Ausschreibung, das muss in letzterer nochmal angepasst werden, es waren 98 Radkilometer statt 93 und nur knapp 20 Laufkilometer statt 21.

Die Wettkampfbesprechung war in einem Video online verfügbar, das könnte man eigentlich immer so machen. Die Startnummernausgabe erfolgte an den Vortagen im Stadler Prenzlauer Berg oder vor Ort. Das Einchecken verlief schnell und unproblematisch in eine sehr geräumige Wechselzone in der Mitte des Stadions. Zwischen den Reihen war super viel Platz und zwischen den Plätzen einer Reihe in etwa die notwendigen 1,5 Meter mit der Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes zu jeder Zeit.

Für das Schwimmen waren zielzeitabhängig 5 Warteboxen (Maskenpflicht) eingerichtet worden, aus denen nacheinander die Athleten in einer langen Reihe zur Startlinie geführt wurden. Dort wurde dann alle 2 Sekunden ein Athlet auf die Reise geschickt, erst an einer Tonne vorbei (für die Masken) und dann über die Zeitnahmematte ins Wasser. Das hat super funktioniert und war ein sehr angenehmer Start. Das könnte man ebenfalls so beibehalten, hoffentlich bald ohne die Tonne. Das Wasser des Dämeritzsees hatte wohl 19 Grad, hat sich aber nicht so kühl angefühlt. Dafür war es aber sehr trüb, ich würde fast sagen noch schlimmer als der Schlachtensee. Ich habe ein paar Mal versucht, an jemandem dran zu bleiben, habe den Vorschwimmer aber immer gleich nach ein paar Sekunden wieder verloren, da er bei mehr als einem halben Meter Abstand einfach nicht mehr zu sehen war. Ein großes Viereck war zweimal zu umschwimmen.

Der Wechsel auf's Rad hat super geklappt. Die Strecke ist flach und schnell mit mindestens 95 % glattem Asphalt. Eine Runde musste dreimal abgefahren werden. Eine kleine Passage (knapp ein Kilometer) auf dem Weg zur und von der Runde war sehr schmal mit Überholverbot und Unebenheiten durch Baumwurzeln, die den Asphalt gehoben haben. Hier hat der Veranstalter eine neue breite Asphaltstraße für nächstes Jahr versprochen. Das Radfahren war super, nur auf der zweiten Runde hat sich jemand für mind. 5 km in meinen Windschatten gehängt. Das war sehr ärgerlich. Es hat mir zwar nicht direkt geschadet, aber ich möchte nicht das Mittel für einen Regelverstoß und eine durch Betrug verbesserte Radzeit eines anderen Athleten sein.

Für das Laufen war das Wetter inzwischen fast schon zu warm. Meines Erachtens waren auch die Verpflegungsstationen etwas zu spärlich verteilt. Ich war unterwegs teilweise sehr durstig. Die Laufstrecke mit zwei Runden war ganz angenehm bis auf eine Teilstrecke von ein paar hundert Metern, die recht sandig und schwer zu laufen war. Der Zieleinlauf war völlig unspektakulär, weil keine Zuschauer zugelassen waren. Das war sehr merkwürdig in einem Stadion, ich hatte das Gefühl, dass sich niemand für den Zieleinlauf der Athleten interessiert. Im Nachzielbereich gab es dann in Schnellabfertigung die Medaille, etwas zum Trinken und einen Finisher-Beutel, dann ab in die Wechselzone, zusammenpacken und verschwinden. Verrückte Corona-Welt!

Der Triathlon hat dennoch viel Spaß gemacht, war aber auch hart. Die schnellen Triathleten meiner Altersklasse hatten wohl alle etwas Besseres vor. So bin ich mit meiner Zeit von knapp 5:07 h noch dritter in der AK geworden, wer hätte das gedacht.


© TriGe Sisu Berlin; 21.9.2020