Bericht Erkner Triathlon 13.9.2021

von Max Müller

Nach über 2 Jahren mal wieder eine Mitteldistanz

Eine Odyssee aus 2 Jahren Corona, Pleiten, Pech und Pannen sollte beim Erkner Triathlon endlich sein Ende nehmen. Durch besagte Umstände hatte ich meine letzte olympische Distanz im September 2019 absolviert, und auch das diesjährige Programm der Regionalliga war nichts für die Spezialisten der längeren Distanzen. Obwohl ich dieses Jahr gut trainiert habe und gesund geblieben bin, stand also ein kleines Fragezeichen hinter meiner Leistungsfähigkeit auf der Mitteldistanz.

Der Triathlon in Erkner war in den letzten Jahren gut besetzt, dennoch erhoffte ich mir eine Platzierung unter den ersten fünf. Einige Abschnitte der Radstrecke sind in einem bemitleidenswerten Zustand, und durch die vielen Kurven ist der Kurs technisch anspruchsvoll. Dementsprechend wollte ich meine Streckenkenntnisse nutzen, um auf dem Rad eventuell die eine oder andere Lücke schließen zu können. Soweit sollte es aber gar nicht kommen.

Nachdem mich Andreas Hellstab beim Einschwimmen verhaftet und in die erste Reihe gestellt hatte, musste ich beim Start direkt Gas geben und fand mich in der zweiten Gruppe wieder, die nach und nach immer kleiner wurde. Überraschenderweise lief das Schwimmen wie von selbst, und ich verließ als 6. nach knapp 25 Minuten das Wasser. Auch wenn die Schwimmstrecke 2 bis 300 Meter zu kurz gewesen sein dürfte, ist das für mich eine riesige Verbesserung. Ich hätte mir nie gedacht, dass ich bei einer Mitteldistanz mal so weit vorne aus dem Wasser komme.

Durch einen schnellen Wechsel, die ich aufgrund der Regionalliga dieses Jahr regelmäßig trainiert habe, konnte ich auf dem Rad schnell zwei Positionen gut machen. Auf der nassen Radstrecke kam ich gut zurecht und behielt auch meine Verpflegung auf den holprigen Radwegen am Rad. Die Spitzengruppe war allerdings zu schnell für mich, so dass ich hier keine Zeit gut machen konnte. Auf der letzten Runde musste ich mich dann durch das Feld der olympischen Distanz kämpfen, zum Glück nahmen die langsameren Athleten aber alle Rücksicht und machten auch an engen Stellen Platz für die schnellen Mitteldistanzler.

Zurück in Erkner merkte ich bereits in der Wechselzone, dass mich das Radfahren auf der verlängerten Strecke (98 km) ordentlich Kraft gekostet hatte. Die ersten 2 km liefen noch nach Plan, doch schnell war klar, dass ich heute nicht mehr zum Sieg laufen können würde. Nach der ersten Runde keimte noch einmal kurz die Hoffnung auf, denn das Podium schien zum Greifen nahe, aber die Beine waren einfach leer. Wenig später machte mir auch noch der Kreislauf zu schaffen, so dass es jetzt eher darum ging, nicht noch nach hinten durchgereicht zu werden. Den Lauf beendete ich mit einer soliden Leistung, die beim nächsten Rennen definitiv ausbaufähig ist. Aufgrund einer Disqualifikation rutschte ich noch vom 5. auf den 4. Platz.

Das Comeback auf der Mitteldistanz ist also geglückt, aber Luft nach oben gibt es auch noch. Besonders zufrieden bin ich natürlich mit der Schwimmleistung, denn offenbar ist der Knoten jetzt geplatzt. Für das nächste Jahr hoffe ich nun auf eine ähnlich gute Saison und möchte auf der Langdistanz wieder auf dem AK-Podium in der neuen Altersklasse stehen.

Fotos: larasch.de

 


© TriGe Sisu Berlin; 20.9.2021