Bericht Zweikampf mit Neptun in Finsterwalde 19.1.2022

von Denise Kottwitz

Was für ein großartiges Wettkampfformat: 10 km Laufen und dann nach kurzer Pause noch 800 m Schwimmen im Hallenbad. Seit ich diesen Winterwettkampf in Finsterwalde entdeckt habe, will ich dran teilnehmen – aber es kommt irgendwie immer was dazwischen: ein Familiengeburtstag, das Sisu Schwimmtrainingslager oder ein Virus. Hocherfreut entdecke ich, dass der Termin in diesem Jahr passt, und schon droht wieder etwas dazwischen zu kommen – diesmal ein Sturm. Die Veranstalter reagieren schnell, stellen auf elektronische Zeitmessung um und wollen den Lauf im Stadion statt im Wald absolvieren. Aber noch am Morgen zögern wir. Die Aufhebung der Unwetterwarnung, der Blick aus dem Fenster und ein kurzes Telefonat mit dem Veranstalter lassen uns dann doch losfahren.

In Finsterwalde angekommen, ist am Stadion schon einiges los – etwa hundert Unerschrockene haben sich hergewagt. Bei den Erwachsenen wird ein Großteil nur am 10 km Lauf teilnehmen. Die gute Hälfte der Teilnehmer sind Kinder und Jugendliche, für die je nach Alter kürzere Strecken angeboten werden. Für die ganz Kleinen wird der 200 und 400 m Lauf vorab durchgeführt, alle anderen starten zeitgleich und so ist anfangs auf der Runde auch richtig was los. Die Kids auf den 1000 bzw. 2500 Metern fliegen einem davon, aber die 5 Kilometerläufer gesellen sich gut dazu.

Ich bin bis dato noch keinen Zehner auf der Bahn gelaufen, aber weiß vom Lauftraining, was es heißt hier bei Wind zu laufen. Heftige Böen gibt es nur noch einige, aber es ist permanent Wind. Nach den ersten Runden funktioniert in der Südkurve einigermaßen Tempo, in der Nordkurve ist es der Kampf gegen den Wind. Südkurve zeigt die Uhr meist eine 4:35, in der Nordkurve muss ich kämpfen noch eine vier vorn zu sehen. Ich versuche den ein oder anderen Windschatten zu erhaschen – leider immer nur vor kurzer Dauer. Nach der Hälfte der Strecke wird es richtig mühsam, zumal noch mal ein paar heftige Böen aufkommen. Großen Spaß habe ich nicht, aber Überholvorgänge mit ein paar Bekannten sorgen für Abwechslung. Leider verkündet der Stadionsprecher immer nur die Führung der Männer, so dass ich keine Ahnung habe, wo ich im Feld liege. Aber immerhin gibt es Jemanden, der einem die letzte Runde ansagt. Mit meiner Laufzeit bin ich gar nicht zufrieden und bin dankbar die Wetterverhältnisse als Ausrede zu haben.

Im Ziel gibt es einen warmen Tee und ich erhöre, dass ich nicht in der Top 3 gelandet bin – obwohl ich nur 2 Konkurrentinnen im Lauffeld ausmachen konnte. Schnellen Schrittes geht es in die benachbarte Schwimmhalle. Als wir umgezogen am Beckenrand erscheinen, startet schon die erste 800 Meter Welle mit jeweils 2 Personen pro Bahn. Nach kurzem Einschwimmen sind auch wir dran – hier hat jeder eine Bahn, lediglich mein Mann und ich sind zu zweit. Es sind noch 2 weitere Frauen dabei, auf den ersten hundert Metern freue ich mich, dass eine davon in etwa mein Tempo hat und ich mich daran orientieren kann. Aber sie kann das Temo nicht halten, während ich ganz entspannt meine Bahnen ziehe. Keine Probleme mit den Beinen, ich vergesse total, dass ich gerade einen Zehner gelaufen bin. Als ich auf der Uhr die 600 erspähe versuche ich nochmal etwas anzuziehen – was aber nur in den Armen wehtut. Mit der Schwimmzeit bin ich deutlich zufriedener, zumal ich bei 400 m genau die Hälfte der Zeit benötigt habe und stolz über das Pacing bin.

Die Siegerehrung lässt nicht lang auf sich warten, 9 Männer und 3 Frauen waren angetreten. Ich freue mich, dass ich durchs Schwimmen auf dem 2. Platz gelandet bin. Für alle gibt es eine Urkunde und ein Handtuch.

Mein Fazit: ein familiärer Wettkampf in außergewöhnlichem Format und für kleines Startgeld (16 Euro für Erwachsene). Ich würde ihn gern – allerdings mit Waldlauf – wiederholen. Anfängern und Kindern ist diese Veranstaltung auf jedem Fall empfohlen, da man sich auf zwei Disziplinen ohne Wechselstress testen kann.

Pl Name                Verein                  AK   run   swim   gesamt
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1  Paul Hoffmann       Hildener AT - Triathlon M35  38:30 11:45    50:15
2  Martin Mittelstädt  Neptun 08               M35  37:10 13:08    50:18
3  Oliver Zank         SV Stahl Hennigsdorf    M40  41:45 12:10    53:55
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1  Marit Brandt        Neptun 08 Finsterwalde  W45  44:11 14:08    58:19
2  Denise Kottwitz     Sisu Berlin             W40  47:34 13:30  1:01:04
3  Jana Morawietz      Neptun 08 Finsterwalde  W45  45:41 16:39  1:02:20

 


© TriGe Sisu Berlin; 5.3.2022