von Sören Draffehn
Ganz ungewohnt ohne Fahrrad ging es am 6. Juli auf nach Leipzig zum Swim & Run. Der Vorteil dabei war, dass die ganze Mannschaft aus 4 Sisus im Auto fahren konnten und wir uns keine Gedanken um die Räder machen mussten. Kaum angekommen wurde uns die Leipziger "Freundlichkeit" zum Verhängnis, und wir wurden von unserem Parkplatz vertrieben. Nach einem kurzen Spaziergang sind wir dann in der Wechselzone angekommen und konnten unsere Wechselplätze vorbereiten. Auch hier war es komisch, nur die Laufschuhe in Position zu bringen – es fehlte irgendwie das Rad.
Nachdem wir den Hobby-Athleten beim Start mit Neo zugesehen haben, konnten auch wir einige Minuten später ins Wasser. Leider mussten die Liga-Athleten ohne Neo starten, und ich fand es schon ziemlich kalt für 1.200 m. Das Wasser im Kulkwitzer See ist aber von sehr guter Qualität, man konnte darin seine Kontrahenten noch in einiger Entfernung sehen.
Nach einer Begrüßung durch den Leipziger Teil der Familie Seller fiel der Startschuss, und es wurde wieder wild um sich geschlagen – es geht immer ganz schön ab in der Liga. Ich hatte keine Chance, am Feld dran zu bleiben und bin relativ schnell abgehängt worden. In den Armen war einfach nicht genügend Kraft. Nach kurzem Landgang konnte ich zurück ins Wasser schauen und sah, dass noch ein paar Leute hinter mir waren. Jetzt hieß es, auf dem Rückweg zur Wechselzone keine Zeit zu verlieren. Aber Jochen holte mich auf der Hälfte der Strecke ein und sogar Radow konnte mich noch fast überholen. Wir beide sind dann ziemlich zeitgleich aus dem Wasser gestiegen.
Nach der Wechselzone haben meine Beine anfangs schlapp gemacht und ich rechnete schon mit dem Schlimmsten. Aber dann kam die Kraft wieder und ich habe auf der 8 km Laufrunde um den See Rado, Jochen und zwei weitere Läufer eingeholt, den letzten noch im Zielsprint mit den Zurufen von Christopher. Die letzten Meter gingen am Strand bergab über die Ziellinie, so konnte ich gleich ins Wasser weiterlaufen und die Beine kühlen.
Insgesamt musste ich mich ganz schön quälen. Mal wieder habe ich festgestellt, dass das Niveau in der Liga ganz schön hoch ist, dennoch hat es Spaß gemacht. Aber ich finde immer noch, wir sollten unserer Sportart treu bleiben und auch die Wettkämpfe ausschließlich dem Triathlon widmen – mit Rad!
9. Sisu Berlin 20. Christopher Brandt 33. Sören Draffehn 39. Radoslaw Tomaszewski 41. Jochen Becker
Schon am Freitag ging es für mich in Richtung Heimat, da der Havelberger Triathlon nicht weit entfernt stattfindet. Ich habe mich schon auf diesen Wettkampf gefreut, aber es sollte dann doch ein rabenschwarzer Tag für Sisu Berlin werden.
Zunächst lief die Anfahrt schon nicht optimal. Ich musste eine unerwartete Umleitung fahren, weswegen ich erst 40 Minuten vor Start ankam – eigentlich ausreichend, aber ich entspanne gern noch bei den Vorbereitungen. Für Christopher und Moritz lief es nicht besser, da das Auto streikte und sie sich spontan einen neuen fahrbaren Untersatz suchen mussten. Zum Glück sind sie fündig geworden und kamen noch 30 Minuten vor dem Start an.
Beim Einschwimmen wirkten wir alle nicht topfit. Durch das schwüle Wetter liefen schon beim Anziehen des Neos die ersten Schweißperlen. Ich bin die 1.500 Meter durch Hafen und Havel fast die ganze Zeit neben Martin geschwommen. Auf den letzten Metern konnte er sich dann absetzen und ging vor mir in die Wechselzone. Die anderen drei waren schon längst mit dem Rad auf der 22 km Wendepunktstrecke, die zwei mal gefahren werden musste.
Der Wechsel verlief geschmeidig, und beim Anstieg direkt nach der Wechselzone konnte ich Martin überholen, der mich dann später aber wieder einholte. Kurz vor der Wende konnte ich dann Moritz überholen. Martin habe ich allerdings nach der Wende am Straßenrand mit ausgebautem Vorderrad gesehen. "Oh Mann!" dachte ich, "das läuft ja heute wieder". Martin fuhr noch zur Wechselzone und gab dann auf. Auf der zweiten Runde konnte ich dann auch Lukas einholen, der sichtlich Probleme hatte und keinen Druck auf die Pedale bekommen hat. Christopher dagegen baute seinen Vorsprung weiter aus.
Beim Lauf machten mir sofort die Hitze und die schwüle Luft zu schaffen, und ich merkte sofort, dass heute keine Bestzeit gelaufen wird, sondern Kämpfen angesagt war. Das tat ich dann auch über die vier 2,5 km-Laufrunden. Lukas und Moritz haben nach zwei Laufrunden aufgegeben, da ihnen das Wetter zu sehr zugesetzt hat. Um so mehr wurde ich zum Durchhalten motiviert, da ich Christopher nicht allein im Ziel stehen lassen wollte.
Somit sind gerade mal zwei von fünf Sisus ins Ziel gekommen, eine miserable Ausbeute! Insgesamt sind 12 Athleten nicht ins Ziel gekommen. Bei den anderen konnte man die Anstrengung sowohl in der Zeit als auch in den Gesichtern im Ziel sehen. Zum Glück blieben wir verletzungsfrei, denn ein Verletzung würde diesen Tag noch krönen.
10. Sisu Berlin, Platzzifer 125 19. Brandt, Christopher 2:19:11 28. Draffehn, Sören 2:29:20 39. Seller, Martin DNF 39. Jarius, Lukas DNF 39. Jäger, Moritz DNF
Durch den Ausfall von drei Startern in Havelberg haben wir einen Punkt eingebüßt und konnten nicht wie in Gera und Leipzig drei Punkte erreichen. Somit sind wir in der Gesamttabelle zwar immer noch auf dem 9. Platz von 11 Mannschaften, aber dicht gefolgt von den Friesen/Weltraumjoggern 2. Unsere Platzierung müssen wir in den nächten beiden Wettkämpfen (Halle 11.8. und Cottbus 14.9.) halten. Ich wünsche jetzt schon einmal viel Erfolg für unsere Starter.
Alle Ergebnisse: Regionalliga Ost