Bericht Rennsteiglauf 74 km 2.10.2021

von Michael Noll

Beim Rennsteiglauf bin ich ja traditionell am Start. Nachdem das Rennen in 2020 abgesagt wurde, ist es dieses Jahr vom üblichen Termin im Mai auf den Oktober verlegt worden. Gemeldet war ich ursprünglich für den Halbmarathon. Durch die Verschiebung des Rennens kam mir der Gedanke, mich auf den langen Lauf umzumelden. Rücksicht auf eine Triathlonsaison war nicht mehr erforderlich. Also habe ich mich auf den Supermarathon umgemeldet. So heißt der lange Lauf über 73,9 Kilometer mit Start in Eisenach. Ziel ist für alle Läufe in Schmiedefeld, dem schönsten Ziel der Welt, zumindest wird das hier immer gesagt. Der Lauf ist ein schöner Landschaftslauf über die Höhen im Thüringer Wald.

Für meinen Lauf hieß das die besagten etwa 74 km mit gut 1800 Höhenmetern im Anstieg und 1400 im Abstieg bewältigen. Die Strecke führt über den Inselberg und Oberhof am Biathlonstadion vorbei über den Großen Beerberg (höchste Erhebung Thüringer Wald) nach Schmiedefeld. Durch das Training für den Langdistanztriathlon fühlte ich mich ausreichend gerüstet, die Strecke bewältigen zu können. 2 Wochen vorher hatte ich noch einen Trainingslauf über 47 km gemacht, um zumindest mal noch stundenlanges Laufen zu üben.

Lustig sind die Verpflegungsstellen unterwegs. Vom Triathlon kennt man ja Energieriegel, Gels, Iso Getränke. Hier sind es Wasser, Apfelschorle und Cola. Essen: Schmalzstulle oder Wiener mit Toastbrot einmal auch Bratwurst, bei der Stelle 9 km vorm Ziel wäre sogar Schwarzbier zu haben gewesen. Also alles etwas anders beim Ultralauf. Ich bin im Sisu Radtrikot gelaufen, so dass ich die Taschen mit reichlich Gels gefüllt habe. Zur Unterhaltung hatte ich mir noch den MP3 Player mit Musik mitgenommen. Das Sisu Trikot hat Christoph unterwegs gesehen, so dass es sogar ein Bild bei km 40 gibt. Die Bilder im Ziel sind von Heike. Ich hatte Christoph zu dem Zeitpunkt bei km 40 nicht gesehen, erst später bei km 55 in Oberhof hatte ich bemerkt, dass er an der Strecke war.

Bis zu dem Punkt ging es auch verhältnismäßig gut, ich hatte knapp über 6 Minuten-Tempo pro km. Aber nicht lange danach wurde es doch etwas schwerer und damit wurde auch die Lust etwas weniger. Habe noch versucht mich mit Motörhead entsprechend anzupeitschen. Aber besser wurde es nicht mehr. Also eine gute Gelegenheit sich an die Bedeutung unseres Vereinsnamens zu erinnern. Auf diese Weise die Reststrecke ins Ziel gebracht und sich auf das schöne Essen in unserem Hotel freuen (Rennsteighotel Grüner Baum).

Wer mal in den Thüringer Wald zum Wandern, Laufen oder MTBiking möchte: Das Hotel eine sehr gute Empfehlung. Essen ist super, schöne Zimmer und der Eigentümer ist selber Sportler. Läuft und fährt leidenschaftlich MTB. Mittlerweile sind schon fertige Streckenpläne vom Hotel aus auf den Zimmern in einer Mappe und auch auf komoot eingestellt. Werde wohl mal ein MTB Wochenende einlegen, bevor ich nächstes Jahr wieder hier starte. Da ist es wieder der Termin im Mai. Für mich heißt es dann Halbmarathon 2 Wochen vorm Ironman.

Also der ultralange Lauf muss nicht jedes Mal sein, ist aber mal was anderes, lohnt sich und macht Spaß. Auch wenn der am Ende abnimmt, aber kennen wir ja auch vom Triathlon.

 


© TriGe Sisu Berlin; 4.10.2021