von Denise Kottwitz
Wetter: 8 °C, regnerisch
Ein grandioses Sportfest mit vielen Freunden und vor allem vielen Sisus im frühlingshaften Spreewald – so meine Gründe mich beim diesjährigen Duathlon anzumelden. Aber es sollte mal wieder anders kommen.
Die Wettervorhersage war ursprünglich mit Gewittern geprägt, am Tag selbst soll es dann Vormittag Regen geben und in bewölkte 14 Grad übergehen. Das schreckte wohl schon einige Angemeldete von der Teilnahme ab. Ich schaue mich jedenfalls verzweifelt nach der Ankunft am Briesensee nach bekannten Gesichtern um, und entdecke viel weniger als erwartet. Von Sisu gehen immerhin Carl und Stuart auf die olympische Distanz, Chris und ich wagen sich auf die lange Strecke.
Für mich soll es vor allem eine ambitionierte Trainingseinheit werden, entsprechend langsam geht es auf die Laufstrecke. Alle anderen sprinten förmlich davon, und so bin ich schon bald recht einsam unterwegs, obwohl ich genau mein angepeiltes Tempo laufe. Die Strecke finde ich im Vergleich zum Triathlon, wo alles trocken und sandig war, richtig schön: saftiges Grün und Vögelzwitschern. Leider habe ich fast die ganze Zeit kalte Hände. Aber wer hätte gedacht, dass man im Mai noch mit Handschuhen laufen könnte.
Als ich in der Wechselzone ankomme, stehen nur noch eine Handvoll Räder da. Dies ist ein sehr ungewohnter Anblick für mich, die doch beim Schwimmen meist recht weit vorn in die Wechselzone kommt. Ich freue mich über die bereitgelegte Radjacke, gegebenenfalls sind die gewünschten Handschuhe in der Rückentasche. Die Schuhe habe ich zum Glück mit Neoprenzehenschutz übersehen. Auf nasser Straße geht es los, gepaart mit fiesem Nieselregen. Die Oberschenkel sind zu kalt, um wirklich gut reintreten zu können. Aber ansonsten friere ich nicht. Ich brauche nicht mal meine Handschuhe und habe sogar richtig Spaß mich den Gewalten der Natur zu stellen. Am Ende der ersten Radrunde ist die Straße sogar recht trocken, die Freude darüber wird durch einen richtigen Regenschauer gebremst.
Trotz Einsamkeit auf der Laufstrecke, taucht in der Ferne bald ein Radfahrer auf, den ich irgendwann sogar schaffe zu überholen. Das ganze wiederholt sich bis zum Ziel drei bis viermal, den letzten überhole ich erst in der Wechselzone. Am Ende habe ich dann doch nasse und kalte Füße, zum Laufen ziehe ich die nasse Jacke wieder aus, nehme aber die Handschuhe mit.
Laufen ist am Anfang richtig steif, ob von müder oder kalter Muskulatur, kann ich nicht sagen. Zum Glück löst sich das bald, und das macht mich so glücklich, dass ich gar nicht auf die Idee komme, noch etwas schneller zu laufen. Mich überholt tatsächlich Sabine noch, die ich beim Rad eingeholt hatte. So belege ich heute tatsächlich mal den letzten Platz in der Damenwertung. Muss man auch mal erleben, aber das Altersklassenhandtuch erhalte ich dennoch.
Leider ist der Wettkampfausklang auf Grund des Wetters sehr kurz, die meisten sind schon abgereist als ich ins Ziel komme. Bis zum Spreewaldtriathlon ist nicht mehr lang: dann gibt es bestimmt wieder Sonne und ein ganz großes Sisu-Starterfeld. Ich freue mich jetzt schon darauf.