Im Jahr 2020 war der Winterduathlon eins der letzten Rennen, die kurz vor der anrollenden Coronawelle noch durchgeführt werden konnten. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir bereits ein etwas ungutes Gefühl, was da auf uns zurollt. In 2021 waren wir bis Ende Januar guter Hoffnung und schon weit in der Vorbereitung, mussten aber doch noch absagen. In diesem Jahr durfte der Sisu Winterduathlon nun endlich wieder wie üblich die Mehrkampf-Saison der Berliner Triathlon-Union eröffnen. Und natürlich hoffen wir, dass in 2023 wieder ganz normale Wettkämpfe stattfinden werden.
Wir waren ungewohnterweise nicht komplett ausgebucht, konnten aber auf der kurzen Strecke ("shorty") und der langen ("classic") insgesamt 114 Duathlet/inn/en im Grunewald begrüßen. Unsere Sorgen galten in der Vorwoche eher den Sturmschäden im Wald, denn mehrere Stürm ware über die Region hinweg gezogen. Doch unser Förster hatte bis zum Wochenende sämtliche beim Sturm auf die Strecke gefallenen Bäume weggesägt – ein ganz großes Dankeschön in diese Richtung! Bei besten Streckenverhältnissen gab es daher schnelle Rennen auf beiden Strecken.
Ganz ohne Einschränkungen ging es natürlich nicht, aber unsere Gäste ließen die 3G-Kontrolle höflich über sich ergehen. Statt Massenstarts gab es Einzelstarts alle 5 Sekunden mit Echtzeitmessung, ähnlich den Rolling Starts bei Ironman-Veranstaltungen. Zudem hatten wir die Laufstrecken vereinfacht, nämlich jeweils einen gleich langen, simplen Wendepunktlauf am Anfang und am Ende. Auch dies hoffen wir nächstes Jahr wieder so zu ändern, dass die classic-Teilnehmer schon bei Lauf 1 wieder über den Havelberg müssen. Auch die Siegerehrungen mussten leider ausfallen.
Doch letztlich haben wir beim Start noch nie so viele strahlende Gesichter gesehen – was gibt es schöneres?!
Bilder: Sisu Berlin, Dirk Bettge
Ab 9 Uhr gingen unsere 23 Shortys per Einzelstart ins Rennen, eine bunte Mischung von Schülern, Jugendlichen und erwachsenen Starter/inne/n. Thalia Stach (Weltraumjogger, aktuelle Deutsche Triathlon-Meisterin Jugend B) gewann den Wettkampf insgesamt vor Carl Fellenberg (Citec-Röltgen-Team). Die berüchtigte Sandgrube war dieses Jahr wieder sehr sandig, so dass auch auf der kleinen Radrunde Geschicklichkeit und Kraft gefordert waren.
Ergebnisse shorty 2022 =========================================================== Mädchen/Frauen, 11 Starterinnen 1. Thalia Stach (Weltraumjogger) wJB 30:49 2. Emma Büttel (Weltraumjogger) wJun 34:32 3. Edda Mainusch (SCC Berlin Tri) W50 35:52 ----------------------------------------------------------- Jungen/Männer, 12 Starter 1. Karl Fellenberg (Citec-Röltgen-Team) M30 31:21 2. Nils Makowski (SCC Berlin Trikids) mJA 31:58 3. Dominik Eiswirth (BSV Friesen) mSA 33:03 ===========================================================
Den Classic-Wettkampf hatten wir zeitlich komplett vom Shorty abgesetzt. Nach einer längeren Rennpause gingen daher erst um kurz nach 11 Uhr die "langen" ebenfalls per Einzelstart ins Rennen. Bei den Frauen konnte sich Seriensiegerin Birgit Unterberger (Zeppelin-Team OSC Potsdam) wiederum klar durchsetzen. Janne Büttel (Weltraumjogger/Berlin-Team) startete von ganz hinten und hatte sich offenbar zum Ziel gesetzt, trotzdem als erster über die Ziellinie zu gehen – dieses Vorhaben gelang tatsächlich mit einer Endzeit, die auch auf einer leicht längeren Laufstrecke am Streckenrekord (1:10:35 h von Micha Kopf im Jahre 2014) gekratzt hätte.
Ergebnisse classic 2022 ================================================================ Frauen, 9 Starterinnen 1. Birgit Unterberger (Zeppelin-Team OSCPotsdam) W45 1:27:52 2. Lara Rodday (TVB09) W25 1:35:59 3. Britta Büttel (Weltraumjogger) W50 1:36:34 ---------------------------------------------------------------- Männer, 82 Starter 1. Janne Büttel (Weltraumjogger/Berlin-Team) M20 1:08:45 2. Robert Richter (LKK Racing Team) M35 1:14:00 3. Oskar Mainusch (SCC Berlin Tri) M35 1:15:52 ================================================================
Insgesamt 35 Sisus haben dafür gesorgt, dass der Wettkampftag in gewohnter Weise ablaufen konnte. Um 7 Uhr morgens trafen wir uns im dämmerigen Wald für den Aufbau. Die Weltraumjogger haben wieder ihre Radständer zu Verfügung gestellt. Die Malteser hatten ihre Rettungssanitäter vor Ort (die diesmal komplett arbeitslos blieben). Der Förster der Revierförsterei Saubucht hat uns erstmals die Streckengenehmigung ausgestellt und im Rahmen der Sturmschädenbeseitigung auch unsere Strecken wieder befahrbar gemacht.
Kontakt: winterdu@sisu-berlin