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Ganz ungewohnt für den Kallinchen-Triathlon zeigte sich das Wetter heute eher von der verhaltenen Seite. Deswegen sahen manche der Jungen und Mädchen beim Kindertriathlon auch schon etwas verfroren aus, als sie kurz vor halb neun bereits von der Schwimmstrecke kamen und ihre Räder bestiegen. Offenbar tat das aber dem Wettkampfeifer keinen Abbruch, und schon gut zehn Minuten nach dem ersten Start konnten wir mit Richard Schiefelbein und Thalia Stach den ersten Sieger und die erste Siegerin des heutigen Tages im Ziel begrüßen. In dichter Folge ging es weiter, und nach zwanzig Minuten hatten alle Teilnehmer/innen des Kindertriathlon das Ziel erreicht. Glücklich mit den Eltern wiedervereint konnten sie das Erlebte verarbeiten, während es für die nächsten Startwellen langsam ernst wurde.
Erstmalig starteten die Frauen diesmal jeweils kurz vor den Männern, um das Schwimmgetümmel am Anfang etwas zu entzerren. Nach gemeinsamem Countdown ertönte um pünktlich um neun Uhr der Startpfiff für die Frauen des Supersprint, die Männer folgten fünf Minuten danach. Hier stürmte Pia Ecker von den Weltraumjoggern einem ungefährdeten Start-Ziel-Sieg entgegen. Chiara Acampora (ebenfalls Weltraumjogger) und Helena Weinreich (SCC Berlin TriKids) - bemerkenswerterweise alle drei aus der jüngsten Altersklasse der Schülerinnen A - komplettierten das weibliche Podium.
Bei den Männern ging es da durchaus gemischter zu. Während der Sieger Frank Mirbach, der mit dem mit Abstand besten Radsplit alles klar machte, bereits der "fortgeschrittenen" Altersklasse M55 angehört, kämpften die jüngeren Altersklassen um jede Sekunde und die weiteren Podiumsplätze, die letztlich an Luis Radstaak (Jugend B) und Simon Raimund (M35) gingen. Die Mehrzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in diesem Wettbewerb stellen sich der Herausforderung ohne Vereinstraining, für manche ist es sogar der einzige Triathlon im Jahr. So finden sich hier wie auch im Sprint-Wettkampf erfreulich viele "Ortsansässige" unter den Startenden.
Der Sprint- oder Jedermann-Triathlon hat aufgrund der Rad- und Laufrunde in Kallinchen etwas Überlänge. Hier hatten wir dieses Jahr die größten Startgruppen, aber soweit wir es beobachten konnten, ging es diszipliniert und fair zu. Auf dieser Strecke schmolz der Startvorsprung der Damen schnell dahin und auf der Radstrecke durchmischte sich das Feld der Teilnehmer/innen.
Mit ausgeglichen starker Schwimm-, Rad- und Laufleistung sicherte sich Marvin Wetzk (TV Dresden) mit komfortablem Vorsprung den Sieg vor den Verfolgern der hier jüngsten startberechtigten Altersklasse Jugend A: Moritz Blanke (Triathlon Team Potsdam), der die beste Schwimmzeit erreichte, auf Platz 2, Benedikt Bettin (Weltraumjogger) auf Platz 3 und Erik Skalitz (TuS Neukölln) mit Laufbestzeit auf Platz 4.
Bei den Damen entschied vor allem der Raddruck über die Platzierung. Samantha Rückeis aus Teltow (Jugend A) gewann vor Ines Köhler (TLV Cottbus) und Franziska Bernhardt (Zeppelin Team OSC Potsdam). Die Schwester des Siegers, Michelle Wetzk, konnte im Frauenfeld noch unter den Top Ten finishen und bestätigte - wie auch zahlreiche weitere Geschwister-, Paar- und Eltern-Kind-Teilnehmer/innen wieder einmal, dass Triathlon ein echter Familiensport ist.
Die "Königsdisziplin" beim Kallinchen-Triathlon ist die olympische Distanz, die sich mit 1.500 m Schwimmen, 39 km Radfahren und 10 km Laufen auch eng an die Vorgaben der Sportordnung hält. 46 Frauen mit einem 20-minütigen Startvorsprung, gefolgt von der jagenden Meute von 202 Männern, stellten sich der Herausforderung. Die Schwimmstrecke durfte wie in allen Startwellen dank morgendlicher Kühle mit dem Neoprenanzug bewältigt werden. Auf der Radstrecke sah man allerlei Material vom teuren Carbon-Zeitfahr-"Geschoss" bis zum liebevoll gehegten Nostalgie-Renner.
Auch in der Wechselzone war wieder eine breite Palette von Strategien zu beobachten: Während die einen Radabstellen, Helmabsetzen und Laufschuhanziehen fast im Durchlaufen erledigten, ließen sich andere erst einmal behaglich nieder, um Socken zu wechseln, einen Happen oder einen Schluck aus der Trinkflasche zu sich zu nehmen und das Laufkäppi zu richten. Am Ende mussten sie alle drei Runden durch Kallinchen laufen und dabei jedes Mal den steilen Anstieg der Ringstraße erklimmen.
Wie schon bei der ersten Austragung der Neuauflage im Jahr 2012 entschied Florian Seifert (TVB 09) das Rennen für sich in einer fabelhaften Zeit von 2 Stunden und 2 Sekunden. Den zweiten Platz errang hier Christian Riedrich (auch TVB 09), der die schnellste Schwimmzeit hinlegte, vor Sebastian Blecke (Tri-Finisher Berlin), der als einziger außer Florian Seifert die Radstrecke in unter einer Stunde bewältigte. Bei den Frauen gab Katrin Reeb (Jever) den ersten Platz, den sie sich bereits beim Schwimmen erobert hatte, bis zum Ziel nicht mehr her und baute ihren Vorsprung sogar auf komfortable elf Minuten aus. Zweite wurde Cornelia Waschnewski (Teamwork Berlin), dicht gefolgt von Julia Neubert (Höhenpunkt Berlin).
Wir gratulieren allen Finishern und freuen uns auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr!
Podium Olympische Distanz 1,5-39-10 km ====================================================== 1. Katrin Reeb Jever 2:25:44 h 2. Cornelia Waschnewski Teamwork Berlin 2:36:32 h 3. Julia Neubert Hoehenpunkt Berlin 2:37:30 h ------------------------------------------------------ 1. Florian Seifert TVB 09 2:00:02 h 2. Christian Riedrich TVB 09 2:02:19 h 3. Sebastian Blecke Tri-Finisher Berlin 2:04:36 h ======================================================
Während die spätsommerliche Sonne noch auf das Siegerpodest strahlte, ging für die über 700 Sportlerinnen und Sportler wie auch für die zahlreichen Unterstützer/innen und Helfer/innen ein langer Triathlon-Tag seinem Ende entgegen. Wir (Sisu Berlin) danken insbesondere unserem Hauptsponsor energiequelle, dem Preissponsor triathlon.de, den Organisator/innen der Partner-Vereine Heimatverein Kallinchen, AKK-Birkenheide und Ausdauerfreunde und den Feuerwehren, dem DRK, den Anglern, Radsport König, der Verkehrswacht, den Campern, unserem DJ und Sprecher Helmut, unserem Zeitnehmer triathlon-service.de und den Fotografen Siegfried Weber und Dirk Bettge für einen gelungenen Kallinchen-Triathlon. Ganz besonders bedanken wir uns bei allen Helferinnen und Helfern bei der Ausgabe der Startunterlagen, an der Strecke und bei der Verpflegung, ohne deren ehrenamtliches pausenloses Engagement eine solche Großveranstaltung nicht möglich wäre.