Die mittlerweile 27. Ausgabe des Kallinchen-Triathlon fand bei optimalem Wettkampf-Wetter statt. Nach der wochenlangen Hitzeperiode dieses Sommers mit ungewöhnlicher Trockenheit hatte es sich zum Wochenende deutlich abgekühlt. Am Morgen des Wettkampf-Sonntags hatten wir zum Sonnenaufgang 9 Grad Lufttemperatur am See, viel mehr als 20 sollten es nicht werden. Das Wasser hatte schon die 25 Grad geknackt, kühlte sich aber bereits wieder ab, so dass bei gemessenen 21,6 Grad im Motzener See unerwartet Neo-Freigabe für alle Distanzen ausgesprochen wurde.
Mehr als 70 Mädchen und Jungen starteten bereits um 8:20 Uhr zu ihrem kurzen Wettkampf. Das bekannte Schwanenboot mussten wir wegen Renovierung durch eine profane rote Boje ersetzen. Immerhin war der See trotz deutlich gesunkenem Wasserspiegel tief genug, dass ein Großteil der 100 Meter geschwommen werden musste. Dann ging's auf die recht lange Wechselstrecke zu den Rädern, auf den Wendepunktkurs durch die Kallinchener Nebenstraßen und einmal außen und innen um die Wechselzone. Wie immer gaben alle ihr Bestes, angefeuert von Angehörigen und Helfern. Das Podium bog sich zum Gruppenbild nach den Siegerehrungen förmlich unter den vielen Finishern. Große Klasse!
Beim Super-Sprint konnten wir viele Jugendliche begrüßen, die in den Vorjahren noch auf der Kinderstrecke unterwegs waren und sich in der Zwischenzeit beeindruckend weiterentwickelt haben. So ging der Sieg bei den Damen an die jüngste Altersklasse, der gleich drei der vier Erstplatzierten angehören, und bei den Herren belegte die Jugend zwei der drei Plätze auf dem Gesamt-Podium.
Aber auch die weiteren Altersklassen waren gut vertreten. Besonders erfreulich ist immer wieder die rege Beteiligung der lokalen Sportlerinnen und Sportler. Für einige von ihnen ist der Kallinchen-Triathlon die einzige Triathlon-Veranstaltung, an der sie jährlich teilnehmen, angefeuert von den zahlreichen Bekannten an der Strecke. Wieder dabei waren ebenfalls die "Flauschigen Einhörner" mit ihrem mit kunstvollen Plakaten ausgestatteten Fanclub.
Auf der Sprint-Distanz haben sich die meisten Teilnehmer versammelt (insgesamt knapp 300), entsprechend imposant verlief der Schwimmstart, zumal hier wie schon beim Supersprint das Frauenfeld eine beachtliche Größe hatte. Eine bunte Mischung der Altersklassen war unterwegs, die mit der Jugend A um die Podiumsplätze kämpfte. Gesamtsieger wurden Virginie Kruse (BSV Friesen) und Valentin von Oy (Moll Marzipan)
Gut 40 Frauen und knapp 200 Männer stürzten sich ab 10 Uhr mit sehenswertem Geschäum in den Motzener See. Die Frauen bekamen dieses Jahr eine ganze halbe Stunde Vorsprung, damit sie ihren Schwimmsplit beenden konnten, ohne vom Männerfeld aufgerollt zu werden, zudem würden die ersten Frauen mit einiger Sicherheit vor der Männerspitze im Ziel sein und entsprechend beachtet werden.
Im Gegensatz zu den kürzeren Strecken hatten hier viele Athleten den Neoprenanzug vorsichtshalber eingepackt und sollten dafür mit schnellen Schwimmzeiten belohnt werden. Das relativ kleine Frauenfeld entzerrte sich rasch, und bis zum Landgang hatten sich bereits ordentliche Abstände ergeben. Als erste Frau kletterte nach 2 Runden mit einigem Vorsprung Theresa Klein vom TSC Berlin ans Ufer gefolgt von Jen Metcalf und der Vorjahressiegerin Katrin Reeb.
Während das Vorderfeld der Frauen an Land ging startete die Meute des Männerfeldes mit viel Effekt auf die beiden Schwimmrunden. Nur die letzten Frauen wurden noch eingeholt, bevor es für die Männerspitze um die Rutsche und auf die zweite Runde ging. Nach 1.500 Metern hatte Marcel Obersteller (Tri-Finisher Berlin, Sieger 2010) einen beachtlichen Vorsprung von zwei Minuten auf die Verfolger herausgearbeitet, darunter mehrere Vereinskollegen. Die letzten brauchten immerhin doppelt so lange für die beiden Schwimmrunden.
Eingangs der Radstrecke hatten die schnellsten Frauen noch nicht viel Zeit auf die Männer eingebüßt und gingen bereits auf die zweite Runde, bevor die Männer auf die Hauptsraße abbogen. Hier spielte Annika Timm (ifa nonstop) ihre Radstärke aus und legte die mit Abstand schnellste Radzeit der Damen hin, so dass sie am Ende der drei Radrunden mit deutlichem Vorsprung an der Spitze lag. Titelverteidigerin Katrin Reeb arbeitete sich auf den ersten Verfolgerplatz vor, indem sie die schnellste Schwimmerin überholte.
Auf den abscließenden 3 Laufrunden mit Wendepunkt und Bergwertung auf der Ringstraße klärten sich die Podien – Jen Metcalf (Leidig 24 TriTeam) lief mit der zweitbesten Zeit noch auf den Bronzerang vor. Bei den Männern standen die ersten fünf bereits nach dem Radfahren fest – viermal (!) Tri-Finisher und unser Micha Noll, der sich auf seinen Hawaii-Start Anfang Oktober vorbereitet.
Bei den Herren wurde die 2-Stunden-Schallmauer diesmal hauchdünn gestreift, zehn Sekunden musste Sieger Marcel Obersteller (Tri-Finisher Berlin) drauflegen, als er die Ziellinie überquerte. Ob sein strahlendes Lächeln im Ziel daher rührte, dass er seine Teamkollegen und Trainingspartner Sebastian Blecke und Lukas Gingold auf die Plätze zwei und drei verweisen konnte, oder dass die Plätze eins bis vier komplett an die Tri-Finisher gingen, konnten wir nicht ergründen. Bei der Siegerehrung stellten wir fest, dass in der Münnerwertung nicht nur das Gesamt-Podium, sondern auch das M40-Podium in identischer Besetzung von Tri-Finishern gehalten wurde, eine AK darüber war es der BSV Friesen, der die drei Erstplatzierten der M45 stellte. Vielleicht sollten wir eine Teamwertung einführen...
Schade nur, dass sich nicht mehr Frauen auf die "Langdistanz" gewagt haben. Liebe Damen, wenn wir euch schon eine halbe Stunde Startvorsprung gönnen, damit ihr unbedrängt über die Schwimmstrecke kommt, dann dürft ihr euch gerne etwas zahlreicher dort tummeln – wir würden das sehr begrüßen. Vielleicht nächste Mal? Wir gratulieren allen Finishern und freuen uns auf ein Wiedersehen im 2019!
Podium Olympische Distanz 1,5-39-10 km ====================================================== 1. Annika Timm ifa nonstop 2:14:08 h 2. Katrin Reeb Jever 2:21:56 h 3. Jen Metcalf Leidig 24 TriTean 2:22:18 h ------------------------------------------------------ 1. Marcel Obersteller Tri-Finisher Berlin 2:00:10 h 2. Sebastian Blecke Tri-Finisher Berlin 2:01:04 h 3. Lukas Gingold Tri-Finisher Berlin 2:03:18 h ======================================================
Unser Dank gilt allen Helfern, Vereinen und Sponsoren, die die Ausrichtung des Kallinchen-Triathlons unterstützt und überhaupt erst möglich gemacht haben – danke! Die freiwilligen Helferinnen und Helfer stammen größtenteils aus den ausrichtenden Vereinen, dem AKK Birkenheide, dem Heimatverein Kallinchen, der Triathlongemeinschaft Sisu Berlin (das sind wir hier) und den Ausdauerfreunden Berlin. Unser Hauptsponsor eq strom hat uns großzügig finanziell und mit Sachspenden unterstützt. Nicht vergessen möchten wir die professionelle Unterstützung der freiwilligen Feuerwehr, der Polizei, der Verkehrswacht und des Deutschen Roten Kreuzes, die auch die Wasserrettung durchführten.