von Dirk Bettge
Im Grunde hatte ich den Corona-Radel-Blog schon im August unausgesprochen beendet. Irgendwann hatte mal jemand gesagt, so eine Pandemie dauert zwei Jahre, das wär schon immer so gewesen. Aber ist das im Jahr 2021 auch noch so? Wo wir doch mittlerweile so toll sind und alles im Griff haben? Haben wir offenbar nicht. Aber eins nach dem anderen. Es ist Herbst, und morgen wird gleichzeitig Marathon gerannt und gewählt.
Gerade erst haben sich einige Sisus auf den Langdistanzen der Welt verewigt. Wir haben den Kallinchen-Triathlon ausgerichtet. Die Regionalliga hat am Ende eine vollständige Rennserie hingelegt, die Sisu-Masters haben sich gut geschlagen. Was haben diese drei Dinge gemeinsam? Na ganz einfach, nichts davon hat letztes Jahr stattgefunden! Ganz ehrlich – das ist schonmal was und zeigt, dass wir doch etwas gelernt und ein paar Dinge auf die Reihe bekommen haben. Aber es ist natürlich nicht die ganze Wahrheit, denn vieles ist auch ausgefallen, gleich als erstes unser geliebter Winter-Duathlon, von dem wir ernsthaft gehofft hatten, dass er der einzige Wettkampf weit und breit würde, der nie ausgefallen wäre. Hat aber nicht geklappt, wir waren wohl zu optimistisch.
Also fuhren wir weiter mit dem Rad durch die Lande und verloren dabei das regelmäßige Schwimmtraining noch etwas mehr aus den Augen. Doch einiges ist seit dem Sommer anders als im Vorjahr: Wir sind fleißig am Impfen, aber das änderte im Sommer erstmal nicht so viel, da hatten wir auch letztes Jahr früh falsche Hoffnung geschöpft. Dann begann sogar früher als im Vorjahr die nächste Welle, das war wohl "delta" (die Varianten tragen jetzt griechische Buchstaben) – doch die Auswirkungen waren eindeutig weniger schlimm als in den vorherigen Wellen, da ist wohl doch etwas besser geworden. Doch was sich die Briten und die Dänen bereits trauen, nämlich mit dem Virus normal zu leben, so weit sind wir hierzulande offenbar noch nicht, und vor der Bundestagswahl trifft eh niemand mehr weitreichende Entscheidungen. Vielleicht sind wir zu vorsichtig, allerdings läuft es z.B. in Israel durchaus nicht so gut wie erhofft.
Wie auch immer – wir hoffen jetzt doch langsam auf eine Weihnachtsfeier und den nächsten Winterduathlon. Wir haben das Schwimmtraiing wieder aufgenommen, das Lauftraining auch, und selbst die Samstags-Radgruppe rollt wieder. Und ich komme in die nächste Altersklasse, das alles sind doch gute Argumente, wieder mehr zu trainieren und weniger zu essen, das nennt man dann Formaufbau. Und immerhin ist auf Malle kein Vulkan ausgebrochen, auch das kann also wieder etwas werden. Ein Problem könnte noch sein, dass viele Wettkämpfe noch aufgehobene Anmeldungen vor sich herschieben wie einen Kaugummi, der sich ewig dehnt (OK, der Vergleich passt nicht).
Jetzt ist die Wettkampfsaison jedenfalls wieder weitgehend vorbei, die Langdistanzler sind in der wohlverdienten Saisonpause, die Kurzstreckler erwachen langsam wieder aus dem Herbstschlaf. Der Herbst hat gerade auch kalendarisch begonnen, eine gute Zeit für Radtechnik, noch ein paar schöne Ausfahrten, vielleicht mal wieder eine RTF, vielleicht sehen wir uns.