Scharmützelsee-Triathlon 18.8.2019

von Dirk Bettge; Fotos: Sonja

Kurzdistanz 1,5-46-10 km; Rad 250 Hm; Wetter bis 23 Grad, Regen/sonnig

Neues Glück am neuen Ort – nach vielen Jahren in Storkow ist der TV Fürstenwalde mit seinem Triathlon nach Bad Saarow umgezogen. Ein Grund war sicherlich die Größe der Veranstaltung auf begrenztem Raum am Storkower Freibad. Die Schwanenwiese neben dem Freibad am Nordende des Scharmützelsees bietet jedenfalls genug Platz für die vielen Reihen der Radständer, ohne dass zwischendurch umgeräumt werden muss, das passt schonmal.

Noch schöner wäre alles gewesen ohne das großflächige Regengebiet, dass bis zum Mittag über Brandenburg zog. Der Regen war nie besonders stark, aber irgendwie immer da, so dass alles feucht und die Straßen sehr nass wurden. Immerhin blieb die Temperatur dadurch in einem leistungsfördernden Bereich, eigentlich ganz angenehm. Daher fiel bei mir das geplante Einfahren oder Einlaufen aus, lieber zogen wir früh die Neos an, die netterweise erlaubt waren. Um ein Fiasko wie letztlich an der Müritz nicht wieder zu erleben, rannte ich im Neo mehrfach so schnell wie möglich über den Badestrand. Sah bestimmt lustig aus, bringt aber den Kreislauf richtig hoch.

Morgens waren schon die kürzeren Distanzen gestartet, die Startwellen unseres olympischen Triathlons gingen erst ab kurz nach 11 zu Wasser, Frauen und Masters erst kurz vor 12. Für Sisu waren wir mit Susi für unsere Frauen (wo sind eigentlich alle?) und 9 Männern an den Start zur Berlin-Brandenburger Meisterschaft. In meiner M50-Altersklasse waren wir zu fünft unterwegs (mehr dazu ganz unten) – fünf flotte Fuffziger. Sonja, frisch vom Sommerurlaub zurück, würde uns diesmal anfeuern und Bilder machen.

Mit der letzten Startwelle des Tages (schwarze Neos und schwarze Badekappen, dazu passte meine schwarze Schwimmbrille sehr schön, findet einen da jemand, wenn man gerettet werden muss?) gingen wir Masters ins Rennen. Durch die relativ kleine Startwelle gleichgesinnter Senioren ging es beim Schwimmstart recht gesittet zu. Ich war sehr erleichtert, dass ich ohne Hektik gut ins Rennen kam und mich in dieser Welle im Vorderfeld bewegen konnte. Nach der ersten Boje war klar: das läuft, erstes Erfolgserlebnis des Tages. Jedenfalls macht das ausschließliche sommerliche Freiwassertraining im Wettkampf nicht langsamer, eher im Gegenteil, weil man effizient schwimmt. So lief ich kurz nach Namenskollegen Dirk K an Land (der war sonst immer deutlich schneller), und wir rannten gemeinsam durch die lange Wechselzone und über ca. 200 Meter grünen Teppich Richtung Radaufstieg.

Der Radaufstieg befand sich am Rundendurchgang in einer recht engen Kurve. Einige schnelle Männer der ersten Startwelle fuhren gerade durch, kam mir alles recht knapp vor. Nach ein paar Kurven ging es dann gleich mal in die Kolpiner Straße und den Anstieg zur Marienhöhe. Anfangs nur leicht ansteigend habe ich beide Male kurzzeitig den kleinsten Gang gebraucht (23er Ritzel, Carl mit seinem old style 21er musste sicher noch mehr Druck aufbauen). Insgesamt ist es sicher nicht höher als die Havelchaussee zum Grunewaldturm, aber kleinteiliger, auch auf der nassen Abfahrt musste man gut aufpassen. Nicht so günstig war, dass am Anfang Teilnehmer am Rand parkten, was wohl auch so vorgesehen war, da habe ich einiges gehört, was dafür spricht, diesen Streckenteil voll zu sperren.

Ansonsten ist die 23 km-Radrunde schnell zu fahren, meist leichte Wellen auf gutem Asphalt, insgesamt auch nicht mehr Höhenmeter als auf einer Berliner Havelrunde. Mit der Zeit hörte der Regen auf und es wurde langsam trockener. Vorsichtig am nassen Balken abgesprungen ging es wieder über den Teppich auf der Strandpromenade und durch die Wechselzone bis zur letzten Ständerreihe. Angesichts der Nässe zog ich doch die Socken an und ging auf die Laufstrecke, zweimal durch Bad Saarow die Strandpromenade runter, an den Thermen vorbei und weiter um den See rum. Alles recht flach bis auf die ziemlich genau einen Kilometer lange Wendeschleife, wo man nochmal bis zum Ufer runterläuft

Ausgangs der ersten Wendschleife kamen mir in kurzer Folge Dirk, André und Carl entgegen – das könnte reichen bis ins Ziel. Mathias war nicht zu sehen, der war doch wohl nicht schon in der Schleife? Die weiteren, die ich dank Sisu-Einteiler erkennen konnte, waren dann Frank und Susi. Die Laufstrecke ist wohl ehrlich lang, nicht freundlich verkürzt wie mancherorts gewohnt. So ging ich bei 25 Minuten durch die Laufwende am Wechselgarten, naja, immerhin. Die zweite Runde versuchte ich nochmal etwas Gas zu geben, was mich eine klägliche halbe Minute unter 50 Minuten brachte. Mathias konnte noch vorbeiziehen, sah aber auch nicht mehr schnell aus. Vielleicht hätte ich keine Socken anziehen sollen...

Schnellster Sisu des Tages wurde Martin, aber als einziger aufs AK-Podium kam Frank, der seinen Mitbewerber um die M65-Krone distanzieren konnte. Den flotten Fuffzigern blieb der gemeinsam verbrachte Tag am Scharmützelsee. Bleibt nur, dem TV Fürstenwalde für die insgesamt gute und routinierte Organisation zu danken!

1,5 - 46 - 10 km; 57 Frauen und 213 Maenner im Ziel, 5 DNF

 Pl  Name,Vorname          Verein              Ak Pl  gesamt   swim       bike         s+b          run
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  1  Große-Freese, Finn    SC Neubrandenburg mJun  1  2:07:37                          1:33:02(  1) 34:35(  1)
 31  Seller, Martin        Sisu Berlin        M35  6  2:28:54  23:31( 32) 1:17:34( 16) 1:41:05( 17) 47:49( 83)
 61  Grimmer, Mathias      Sisu Berlin        M50  6  2:36:37  27:22(109) 1:24:30( 68) 1:51:52( 79) 44:45( 43)
 65  Bettge, Dirk          Sisu Berlin        M50  8  2:37:03  24:46( 50) 1:22:43( 52) 1:47:29( 50) 49:34(101)
 79  Isaac, Carl           Sisu Berlin        M50 14  2:39:58  27:37(115) 1:26:20( 89) 1:53:57( 97) 46:01( 57)
 80  Weyers, Andre         Sisu Berlin        M50 15  2:40:05  27:08(107) 1:26:15( 86) 1:53:23( 91) 46:42( 68)
 82  Knäpper, Dirk         Sisu Berlin        M50 16  2:40:38  24:15( 42) 1:27:25( 98) 1:51:40( 77) 48:58( 96)
 86  Oehring, Robert       Sisu Berlin        M30 17  2:41:50  26:38( 96) 1:27:31(100) 1:54:09( 98) 47:41( 80)
100  Rindlisbacher, Oscar  Sisu Berlin        M30 20  2:46:55  35:21(234) 1:29:47(126) 2:05:08(172) 41:47( 21)
113  Deutschmann, Frank    Sisu Berlin        M65  1  2:50:10  29:13(138) 1:32:22(149) 2:01:35(148) 48:35( 92)
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  1  Reichert, Marie       SCC Berlin         W20  1  2:32:52  23:34( 33) 1:25:09( 74) 1:48:43( 60) 44:09( 38)
 43  Bettge, Susi          Sisu Berlin        W50  9  3:16:15  32:23(186) 1:43:41(240) 2:16:04(240) 60:11(235)
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PS: Alle paar Jahre schaue ich mal wieder genauer hin, wo sich die geburtenstarken Jahrgänge um 1965 hinentwickelt haben. Mittlerweile sind wir größtenteils in der 50er Altersklasse angekommen. Noch vor 10 Jahren war die 50 gering besetzt, man wunderte sich, dass Menschen in dem Alter überhaupt noch Wettkampfsport machen, das hat sich geändert. Mich beruhigt immerhin, dass von den jüngeren Jahrgängen doch Triathleten nachkommen:

 


© TriGe Sisu Berlin; 21.8.2019